Häufig gestellte Fragen zu Blähungen in den Wechseljahren


Warum haben Frauen in den Wechseljahren häufig mit Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden zu kämpfen?

Während der Menopause kommt es zum Absinken des Östrogenspiegels. Auf diese Weise verlangsamt sich die Verdauung und es kommt zu Beschwerden wie Blähungen.

Was hilft gegen Blähungen während der Menopause?

Gegen Verdauungsstörungen in den Wechseljahren hilft vor allem eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Bei akuten Schmerzen können Karminativa (pflanzliche Bittermittel) oder entschäumende Tropfen (Simeticon) helfen.

Welche Lebensmittel sollten bei Blähungen in den Wechseljahren vermieden werden?

Blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl, Kraut oder Rohkost können die Blähungen verstärken. Das Gleiche gilt für Zucker und Zuckerersatzstoffe wie Xylit.

„Übeltäter“ Hormone – die Ursachen für Blähungen in den Wechseljahren


Manche Frauen kennen die Probleme bereits vor der Menopause: Im Laufe des Zyklus verändert sich der Hormonspiegel und bringt manchmal unangenehme oder gar schmerzhafte Begleiterscheinungen wie Darmkrämpfe oder Durchfall mit sich.

Mit Beginn der Menopause wird der Hormonhaushalt nun komplett neu aufgestellt. Vor allem der sinkende Östrogenspiegel macht sich bemerkbar, aber auch andere Hormone verändern sich. Für die Verdauung sind hier vor allem drei Hormone relevant: 

  • Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone und werden im Eierstock, in der Plazenta und in der Nebennierenrinde gebildet.  
  • Bei großem Stress aktiviert das Hormon Cortisol unseren Stoffwechsel und erhöht unter anderem Herzfrequenz, Blutdruck und Muskelspannung. Gleichzeitig werden Körperfunktionen, die bei einer akuten Stressreaktion nicht überlebenswichtig sind, reduziert. Dazu gehört beispielsweise die Fortpflanzungsfähigkeit, aber auch die Verdauung. 
  • Das Gelbkörperhormon Progesteron entspannt die Muskulatur. 

Neben dem Zyklus kontrollieren Östrogene auch das Stresshormon Cortisol. Durch den sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre wird das Cortisol nicht mehr effizient reguliert. Bei Stress kann der Körper den erhöhten Cortisol-Spiegel nicht mehr so einfach zurückfahren. Dies schlägt sich auch auf die Verdauung nieder. 

Progesteron beeinflusst ebenfalls die Verdauung. Durch die entspannende Wirkung auf die Muskulatur, werden auch die Darmbewegungen reduziert. Der Speisebrei verbleibt so länger im Magen oder Darm und es entstehen Gase. Folglich kommt es zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, einem Blähbauch, Völlegefühl oder Verstopfung.

Interessant

Gegenspieler von Progesteron sind die Gewebehormone Prostaglandine. Diese regen die Muskulatur – auch die im Magen-Darm-Trakt – zum Arbeiten an. Da auch Prostaglandine vom Östrogen reguliert werden, kann in der Menopause der Hormonlevel aus der Balance geraten. Betroffene leiden in der Folge unter Bauchkrämpfen und Durchfall.

Blähungen in der Menopause mit Medikamenten behandeln


Eine Möglichkeit zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren sind pflanzliche Arzneimittel wie beispielsweise Karminativa. Dabei handelt es sich meist um pflanzliche Bittermittel wie Angelikawurzel oder Fenchel.

Diese zeichnen sich durch entzündungshemmende Eigenschaften aus und wirken beruhigend auf den Verdauungstrakt.1 So gibt es beispielsweise Kapseln, die als Wirkstoffe Pfefferminzöl und Kümmelöl enthalten. Verabreicht werden sie bei Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und damit verbundenen Schmerzen.   

Weiterhin können Betroffene auch sogenannte Entschäumer einnehmen. Diese Medikamente enthalten den Wirkstoff Simeticon, welcher auf einem physikalischen Wirkprinzip beruht: Das Gemisch setzt die Oberflächenspannung der Gasblasen herab, woraufhin die Bläschen zerfallen und die Schaumbildung verhindert wird. Flatulenzen, aber auch Bauchkrämpfe und Völlegefühl, werden auf diese Weise reduziert 

Hausmittel bei Blähungen in den Wechseljahren?


Bei schmerzhaften Flatulenzen kann der sogenannte Vier-Winde-Tee Erleichterung bringen.2 Mischen Sie hierfür  

zu gleichen Teilen und gießen Sie die Mischung mit kochendem Wasser auf. Der Tee sollte 5-10 Minuten ziehen bevor Sie ihn durch ein Sieb gießen. Bis zu vier Tassen täglich können bei Verdauungsbeschwerden unterstützend wirken.3 

Ebenfalls hilfreich können feucht-warme Umschläge sein. Durch die feuchte Wärme kann sich der Magen-Darm-Trakt beruhigen und entspannen. Nehmen Sie hierfür eine Wärmflasche und mehrere Tücher. Ein Tuch wird in warmem Wasser getränkt und auf den Bauch gelegt. Darauf legen Sie die Wärmflasche und umwickeln diese und den Bauch mit den anderen Tüchern.

Bei sehr ausgeprägten oder langanhaltenden Blähungen wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Besonders wenn die Flatulenzen mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder verändertem Stuhlverhalten einhergehen, sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden, um Erkrankungen wie das Reizdarm-Syndrom oder eine Lebensmittelintoleranz auszuschließen.

Welche Lebensmittel helfen bei Blähungen in der Menopause?


Wer während der Wechseljahre häufig unter Flatulenzen leidet, kann durch eine Umstellung der Ernährung gegenwirken. Durch den Abbau von Kohlenhydraten wie Zucker und Stärke entstehen vor allem geruchlose Gase, während riechende Gase wie Schwefelwasserstoffe hauptsächlich beim Abbau von Eiweiß entstehen.4 

Folgende Ernährungstipps können bei Blähungen in den Wechseljahren nützlich sein:3 

  • Ballaststoffe: Ballaststoffe regen die Verdauung an und sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind vor allem Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Aber Achtung: Zu viele Ballaststoffe können Meteorismus und Bauchkrämpfe erzeugen. 
  • Vorsicht bei Zucker und Zuckerersatzstoffen: Sowohl bei Zucker als auch den gängigen Zuckerersatzstoffen wie Xylit oder Sorbit entstehen bei der Zersetzung im Darm vermehrt Gase. 
  • Viel Flüssigkeit: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter stilles Wasser oder ungesüßten Tee, um die Verdauung zu unterstützen. 
  • Blähende Lebensmittel meiden: Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl, Kraut oder Rohkost können die Probleme weiter verstärken. Manche Lebensmittel wie beispielsweise Blumenkohl können durch vorheriges Blanchieren verträglicher sein.  

Gut zu wissen:

Blähungen werden durch schnelles Essen begünstigt, da so mehr Luft in den Verdauungstrakt gerät. Lassen Sie sich daher beim Essen Zeit und kauen Sie gründlich.

Den Darm in Schwung bringen – mit Bewegung Blähungen in der Menopause vorbeugen


In den Wechseljahren wird der Darm träger und arbeitet langsamer. Umso wichtiger ist es, aktiv zu bleiben und sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Bei Bewegung verbessert sich die Durchblutung des Darms, die Darmmotorik steigt und der Nahrungsbrei im Darm wird schneller befördert.

Vor allem leichte Bewegung wie beispielsweise ein Verdauungsspaziergang nach dem Essen oder Radfahren hilft nicht nur bei akuten Beschwerden, sondern wirkt auch vorbeugend gegen Flatulenzen.  

Auch Yoga ist eine sehr gute Option bei Wechseljahresbeschwerden. Es gibt zahlreiche sanfte Übungen, die den Darm und die inneren Organe massieren und so zu einer Entkrampfung beziehungsweise Entspannung führen. Hier einige Yogaübungen, die bei Blähungen hilfreich sind:

Anti-Blähungs-Übung (Apanasana)

  1. Legen Sie sich auf den Boden und umfassen Sie mit jeder Hand ein Knie. Ziehen Sie ausatmend beide Beine möglichst dich an die Bauchdecke. Achten Sie darauf, dass sich das Becken und der untere Rücken nicht vom Boden lösen.Illustration der Apanasana-Haltung beim Ausatmen gegen Blähungen in den Wechseljahren.
  2. Drücken Sie einatmend die Beine vom Körper weg, bis beide Arme ganz gestreckt sind.Illustration der Apanasana-Haltung beim Einatmen gegen Blähungen in den Wechseljahren.
  3. Wiederholen Sie die Übung in Ihrem Atemrhythmus: Ziehen Sie beim Ausatmen die Oberschenkel heran und führen Sie sie beim Einatmen wieder vom Körper weg.
  4. Sie können die Wirkung auf Ihre Verdauung noch verstärken, indem Sie ausatmend die Bauchdecke zusätzlich nach innen ziehen.

Katze und Kuh (Chakravakasana) 

  1. Gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Stellen Sie dafür die Hände schulterbreit auf und spreizen Sie die Finger so auseinander, dass Ihre Mittelfinger parallel zueinanderstehen. Atmen Sie tief aus und ziehen Sie Ihren Nabel nach innen. Richten Sie Ihren Blick in Richtung Bauchnabel und machen Sie dabei einen runden Katzenbuckel.Illustration der Katze-Haltung als Yoga-Übung gegen Blähungen in den Wechseljahren.
  2. Beim Einatmen biegen Sie Ihren Rücken vom Becken bis zum Nacken durch. Heben Sie den Kopf nach oben, der Blick geht nach vorne.Illustration der Kuh-Haltung als Yoga-Übung gegen Blähungen in den Wechseljahren.
  3. Wiederholen Sie diese Übung circa 12-mal in Ihrem Atemrhythmus. Achten Sie dabei auf die Spannung in der Bauchdecke.

Krokodil (Makarasana) 

  1. Legen Sie sich auf den Rücken und breiten Sie beide Arme seitlich in Schulterhöhe aus. Die Handinnenflächen und die Schultern liegen am Boden. Die Beine liegen ausgestreckt nebeneinander.
  2. Stellen Sie nun das rechte Bein auf und drehen die Hüfte nach links, so dass das rechte Bein angewinkelt über dem linken Bein liegt. Die Schultern bleiben dabei am Boden. Bleiben Sie einige Atemzüge in dieser Position, anschließend wechseln Sie die Seiten.
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Susanne Wolf Schon seit Kindheitstagen sind Schreiben und das Internet wichtige Bestandteile im Leben von Susanne Wolf. So erstellte sie ihren ersten Blog mit zwölf und konzentrierte sich später im Studium vor allem auf digitales Publizieren. Da sie selber jedes Zipperlein erst einmal googelt, weiß sie, wie wichtig gut recherchierte und gleichzeitig verständliche Artikel im Internet sind. Susanne Wolf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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