Welche Symptome treten bei paralytischem Ileus auf?
Die Beschwerden eines paralytischen Ileus (Darmlähmung) entstehen üblicherweise nicht sofort, sondern entwickeln sich über den Zeitraum von ein paar Tagen. Charakteristisch sind vor allem leichte Bauchschmerzen, die in dieser Phase nicht verschwinden. Darüber hinaus treten mitunter folgende Symptome auf:
- aufgeblähter Bauch
- Schluckauf
- Aufstoßen
- Übelkeit
- Erbrechen
- harte Bauchdecke (Trommelbauch)
- Verstopfung
- Windverhalt (Darmgase können nicht entweichen)
Hinzu kommt, dass nur sehr geringe oder gar keine Darmgeräusche (wie Gluckern) zu hören sind. Normalerweise sind diese ein Anzeichen für eine gesunde Darmtätigkeit. Bei einem sehr schweren Verlauf der Erkrankung kann es zudem vorkommen, dass Betroffene den flüssigen, galligen Darminhalt erbrechen müssen (Miserere).
Wie lange dauert eine Darmlähmung?
In der Regel sprechen Mediziner von einem paralytischen Ileus, wenn die Lähmung der Darmbewegung länger als drei bis fünf Tage anhält. Zu möglichen Komplikationen kann es ab einer Dauer von sechs Tagen kommen.1 Hierzu zählen mitunter Darmdurchbruch, Bauchfellentzündung oder sogar ein Absterben von einzelnen Abschnitten des Darms. Sobald Sie einen Verdacht auf einen vorliegenden paralytischen Ileus haben, sollten Sie umgehend Ihren Allgemeinarzt oder Gastroenterologen aufsuchen.
Ursachen einer Darmlähmung
Die Gründe für die Entstehung eines paralytischen Ileus gehen für gewöhnlich auf eine gestörte Funktionalität der Muskulatur oder der Nerven in der Darmwand zurück. Meist werden diese durch eine vorliegende Grunderkrankung oder einen anderen externen Einflussfaktor ausgelöst.
Unter anderem gehören dazu:
- Verletzungen von Becken oder Wirbelsäule (beispielsweise Brüche)
- Durchblutungsstörungen des Darms (etwa Blutgerinnsel)
- Krebserkrankungen (zum Beispiel Darmkrebs)
- Krankheiten des Nervensystems (wie multiple Sklerose, Alzheimer-Demenz, Parkinson)
- Stoffwechselstörungen (durch Diabetes mellitus, Leber- oder Nierenerkrankungen)
- Nährstoffmangel (vor allem Magnesium, Kalium und Kalzium)
- Medikamente (wie etwa starke Schmerzmittel, Antidepressiva oder Narkosemittel)
Ein weiterer Risikofaktor, der zu einer Darmlähmung führen kann, sind Operationen im Bauchraum (zum Beispiel an Dick- oder Dünndarm, Galle oder Nieren). Insbesondere der Stress, der mit einem operativen Eingriff einhergeht, die Einwirkung auf den Darm selbst sowie mögliche Entzündungen im Anschluss der Operation sind dabei mögliche Auslöser.
Mechanischer oder paralytischer Ileus?
Bei paralytischem Ileus ist die Darmbewegung aufgrund der Nerven oder Muskulatur im Darm „paralysiert“ — also in ihrer Bewegung gehemmt oder gelähmt. Liegt ein mechanischer Ileus vor, verstopft ein physikalisches Hindernis den Darm. Zum Beispiel können dies Tumore, Verwachsungen oder Verschlingungen des Darms selbst sein.
Diagnose von paralytischem Ileus
Zur Feststellung von paralytischem Ileus beginnt der Gastroenterologe (Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen) mit einer Befragung des Betroffenen zur bisherigen Krankheitsgeschichte und den vorliegenden Symptomen (Anamnese). Im Anschluss erfolgt in der Regel eine ausführliche körperliche Untersuchung. Neben dem Abhören mit einem Stethoskop oder dem Abtasten (beispielsweise der Bauchdecke), stehen dem Mediziner unterschiedliche bildgebende Verfahren zur Verfügung:
- Röntgen
- Ultraschall
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Letztere sind ebenfalls dazu geeignet, eine mögliche mechanische Ursache des Ileus auszuschließen. Darüber hinaus geben auch Blutuntersuchungen Aufschluss über die vorliegenden Ursachen. So können Mediziner — zum Beispiel anhand von bestimmten Eiweißen im Blut — feststellen, ob eine Entzündung im Darm (beispielsweise Morbus Crohn) vorliegt.
Wie wird ein paralytischer Ileus behandelt?
Liegt dem paralytischen Ileus eine Erkrankung zugrunde, fokussieren Ärzte die Behandlung zunächst auf die entsprechende Krankheit — sofern diese therapierbar ist.
Desweiteren ist es im Rahmen der Behandlung von paralytischem Ileus von Wichtigkeit, den Darm so schnell wie möglich zu entleeren. Betroffene sollten daher — in Absprache und unter Aufsicht des Arztes — zu Beginn der Behandlung keine weitere Nahrung oder Flüssigkeit zuführen. Gegebenenfalls erfolgt die Nährstoffzufuhr in diesem Zeitraum über eine Infusion. Dazu kann ein kurzer stationärer Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig sein. Außerdem haben Mediziner zur Entleerung des Darms eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten:
- Ablassen von Magen- oder Dünndarminhalt mittels Magensonde
- Darmentleerung über Einlauf in den Enddarm
- Gabe von Medikamenten zur Anregung der Darmbewegung
Sollten die genannten Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt erzielen, haben Ärzte zudem die Option, den Inhalt des Darm durch eine Darmspiegelung abzusaugen. In seltenen Fällen — vor allem, wenn die Gefahr einer Darmperforation (Durchbruch der Darmwand) besteht — ist eine Operation notwendig, bei der der Darminhalt entfernt wird.
Häufig gestellte Fragen zum paralytischen Ileus
Üblicherweise äußert sich ein paralytischer Ileus zunächst durch leichte Bauchschmerzen, die nicht mehr verschwinden. Zudem können Beschwerden wir ein aufgeblähter oder harter Bauch, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Windverhalt (Darmgase können nicht entweichen) auftreten.
Sobald die Lähmung der Darmmuskulatur für länger als drei bis fünf Tage anhält, gehen Ärzte von einem paralytischen Ileus aus. Komplikationen (etwa Darmdurchbruch, Bauchfellentzündung, Absterben von Darmabschnitten) sind ab einem Zeitraum von ungefähr sechs Tagen möglich.1
Prinzipiell liegt dem paralytischen Ileus eine Störung in Muskulatur oder Nerven des Darms zugrunde. Diese kann aufgrund von unterschiedlichen Gründen auftreten. Beispielsweise sind das Verletzungen an Becken oder Wirbelsäule, Krebserkrankungen, Nervenkrankheiten, Stoffwechselstörungen, Nährstoffmangel oder der Einfluss bestimmter Medikamente.
Um einen paralytischen Ileus festzustellen, befragt der Arzt den Betroffenen zunächst zur Krankengeschichte (Anamnese) und führt erste körperliche Untersuchungen durch (zum Beispiel Abtasten oder Abhören mit einem Stethoskop). Darüber hinaus nutzen Gastroenterologen auch bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
Zunächst sollten Betroffene nicht mehr essen und trinken (in Absprache und unter Aufsicht des Arztes). Im nächsten Schritt wird der angestaute Darminhalt schnellstmöglich entfernt. Dazu nutzt der Gastroenterologe entweder Magensonden, Einläufe über den Enddarm oder die Gabe von Medikamenten, um die Darmbewegungen wieder anzuregen. In seltenen Fällen (wenn beispielsweise ein Darmdurchbruch droht) ist mitunter ein operativer Eingriff notwendig.