Häufig gestellte Fragen zu Verdauungsproblemen nach zu viel Alkohol


Wie wirkt sich Alkohol auf die Verdauung aus?

Der Genuss von Alkohol bewirkt unter anderem, dass sich die Muskeln –auch die des Magens – entspannen. Allerdings hat dies zur Folge, dass so der Mageninhalt nicht mehr weiterbefördert wird. Ist die Verdauung gebremst, kann sich dies durch Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen äußeren. Zudem sorgt Alkohol dafür, dass zu viel Magensäure produziert und so die Magenschleimhaut gereizt wird. Das führt mitunter zu Magenschmerzen oder auch Sodbrennen.

Warum kommt es zu Bauchschmerzen nach dem Trinken von Alkohol?

Das liegt daran, dass Alkohol die Produktion von Magensäure anregt. Diese kann die Magenschleimhaut reizen und zu Beschwerden wie Bauchschmerzen führen. Hinzu kommt, dass viele alkoholischen Getränke Kohlensäure enthalten und so dem Körper vermehrt Gas zuführen, was sich durch Blähungen äußern kann. Diese gehen häufig mit Bauchschmerzen einher.

Warum bekommt man nach dem Alkohol Durchfall?

Der Konsum von Alkohol bringt den Wasserhaushalt des Körpers durcheinander: Im Dünndarm werden weniger Flüssigkeit und Natrium aufgenommen, wodurch der Stuhl flüssiger wird und es zu Durchfall kommt.

Was beruhigt den Magen nach dem Konsum von Alkohol?

Nach dem Konsum von Alkohol kann es helfen, Kamillentee oder stilles Wasser zu trinken, um gegen die Beschwerden vorzugehen. Auch der Verzicht auf (kohlen-)säurehaltige Getränke ist empfehlenswert. Zur Vorbeugung ist es ratsam, vor dem Alkoholkonsum eine Kleinigkeit zu essen, um mögliche Schmerzen zu reduzieren.

Wir wirkt Alkohol auf Magen und Darm?


Gerade unser Magen reagiert oft empfindlich auf Alkohol. Das liegt daran, dass die Organe nach dem Trinken vermehrt durchblutet werden und sich verstärkt Magensäure bildet. Eine zu große Menge an Magensäure reizt die Magenschleimhaut, denn: Obwohl Alkohol die Magensäureproduktion anregt, wird gleichzeitig nicht mehr schützender Magenschleim gebildet. Die aggressive Magensäure überwiegt und es besteht die Gefahr, dass der Magen angegriffen wird. So kann es nach dem Genuss von Alkohol zu unterschiedlichen Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen oder Durchfall kommen.

Was ist Magensäure?

Magensäure besteht unter anderem aus Salzsäure und ist sehr aggressiv: Die mageneigene Säure tötet Krankheitserreger ab und schafft das perfekte Milieu für Verdauungsenzyme, welche die Nahrung aufspalten. Damit die Magensäure den Magen selbst nicht angreift, wird er von innen von der Magenschleimhaut ausgekleidet. Der Magen produziert neben der Magensäure in etwa gleichem Verhältnis Magenschleim, welcher die Magenschleimhaut schützt.

Zudem verlangsamt Alkohol die Verdauung. Denn das Hochprozentige sorgt für Muskelentspannung, auch im Magen. Das hat allerdings zur Folge, dass der Mageninhalt nicht mehr weiterbefördert wird. Verbleibt der Nahrungsbrei zu lange im Magen, kann sich dies ebenfalls in verschiedenen Symptomen wie Blähungen, Übelkeit oder Völlegefühl äußern. 

Folgen von Alkoholkonsum: Was sind häufige Magen-Darm-Probleme?


Mann leidet nach dem Konsum von zu viel Alkohol an Sodbrennen.

Der Rotwein zum Abendessen, der Verdauungsschnaps danach – wer gelegentlich zum alkoholischen Getränk greift, muss nicht zwangsläufig mit Verdauungsproblemen kämpfen. Allerdings können sich bereits kleine Mengen Alkohol negativ auf Magen und Darm auswirken.

Zu den häufigsten Problemen nach Alkohol gehören folgende Symptome und Erkrankungen

Blähungen und Bauchschmerzen

Blähungen sind Gase, die durch Stoffwechselvorgänge im Darm entstehen. Kann die Luft nicht entweichen, kann es zu Bauchweh und Krämpfen kommen. Nach dem Konsum von Alkohol sind Blähungen und Schmerzen im Bauch nicht selten. Dahinter können unterschiedliche Gründe stecken. Die Menge an Spirituosen, die man getrunken hat, spielt dabei meist keine Rolle. Oft ist eher die Art des Alkohols ausschlaggebend

  • Sekt und Cocktails: Blähungen kommen meist von im Getränk enthaltenem Zucker. Die Bakterien im Darm ernähren sich von diesem und produzieren beim Abbau des zuckrigen Alkohols große Mengen an Gasen.  
  • Bier: Die enthaltene Hefe und Gerste gärt im Verdauungstrakt und bildet dabei Gase. Aber auch andere alkoholische Getränke können Gärprozesse im Körper auslösen, da die Nahrung durch den Alkoholkonsum insgesamt länger im Magen-Darm-Trakt verweilt. 
  • Wein: Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe im Alkohol, so beispielsweise Histamin in Wein, kommen ebenfalls als Auslöser für Blähungen und Bauchschmerzen infrage. Aber auch Intoleranzen gegenüber Getreide, Hefe oder Malz spielen möglicherweise eine Rolle bei Beschwerden. 

Kann Alkohol einen Reizdarm hervorrufen?

Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass hoher Alkoholkonsum einen Reizdarm auslösen kann.1 Wer allerdings vom Reizdarmsyndrom betroffen ist, sollte auf Hochprozentiges besser verzichten, da diese Getränke den Darm noch weiter reizen können.

Sodbrennen als Symptom von zu viel Alkohol

Ein Zuviel an Alkohol kann zu Sodbrennen (Brennen hinter dem Brustbein) führen. Das hat zwei Wesentliche Gründe: 

  • Alkohol hat eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur, auch die des Schließmuskels, der zwischen Speiseröhre und Magen liegt. Ist dieser jedoch entspannt, schließt er nicht mehr richtig – in der Folge kann saurer Mageninhalt leichter die Speiseröhre aufsteigen. 
  • Bei Alkohol handelt es sich um eine saure Flüssigkeit, welche die Magenschleimhaut reizt. Hochprozentiges regt zudem die Produktion von Magensäure an, was ein gängiger Grund für Sodbrennen ist. 

Wieso kommt es zu Durchfall nach Alkohol?

Durchfall gehört zu den häufigeren Nebenwirkungen von Alkohol. Das liegt daran, dass Alkohol den Wasserhaushalt des Körpers durcheinanderbringt: Im Dünndarm werden weniger Natrium und Wasser aufgenommen, wodurch der Stuhl flüssiger wird— die Folge ist Durchfall. Gerade dann ist es für Betroffene besonders wichtig, viel zu trinken, um  eine Dehydration zu vermeiden.

Übelkeit und Erbrechen

Wenn man zu viel Alkohol getrunken hat, wird die Magensäureproduktion angekurbelt; das kann unter Umständen die Magenschleimhaut reizen. Dies äußert sich bei vielen Menschen in Form von Übelkeit. Kommt es zu einer akuten Gastritis (Magenschleimhautentzündung), müssen sich Betroffene unter Umständen übergeben. Durch Erbrechen versucht der Körper die Giftstoffe aus dem Körper zu schleusen; es ist somit ein Schutzreflex

Akute Gastritis nach übermäßigem Alkoholkonsum?

Wird die schützende Schleimhaut des Magens gereizt oder geschädigt, kann sie sich entzünden. Eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) wird häufig durch bestimmte Bakterien –oft sind es Helicobacter-pylori-Bakterien – oder die regelmäßige Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen hervorgerufen. Die Erkrankung kann aber auch durch reizende Stoffe wie Alkohol entstehen.  

Kommt es zu einer akuten Gastritis, ruft dies deutlich spürbare Magen-Darm-Beschwerden hervor. Dazu gehören: 

  • Oberbauchschmerzen 
  • Völlegefühl 
  • Blähungen 
  • Übelkeit, möglicherweise mit Erbrechen  
  • Appetitlosigkeit 

Bleibt die Magenschleimhautentzündung unbehandelt, kann es zu weiteren Entzündungen und Verletzungen in Magen und Zwölffingerdarm kommen. In der Folge ist es möglich, dass sich ein Geschwür bildet.

Vorbeugung und Behandlung von Beschwerden


Frau trinkt Sekt: Zu viel Alkohol kann zu Bauchschmerzen führen.

Schon während des Trinkens können Sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu sich zu nehmen. Umso mehr Alkohol Sie trinken, desto größer ist auch die Gefahr von Magen- und Darmbeschwerden. Was zu viel ist, hängt auch von Ihrer körperlichen Statur, dem Geschlecht und dem Alter ab. So verträgt ein Mann mit einer kräftigen Statur in der Regel mehr Alkohol als eine eher kleine, schlanke Frau. 

Außerdem sollten Sie darauf achten, nicht auf nüchternen Magen Alkohol zu trinken, da der Magen dadurch gereizt werden könnte. Aber übertreiben Sie es mit der vorbeugenden Mahlzeit nicht. Der Grund: Alkohol verlangsamt die Verdauung. Ist der Magen aufgrund einer üppigen Mahlzeit sehr voll, und wird der Nahrungsbrei nur langsam weitergeschoben, kann dies ebenfalls zu Beschwerden führen. 

Einen weiteren Punkt, den es zur Vermeidung von Magen-Darm-Problemen zu beachten gilt: Verzichten Sie auf Nikotin, denn dieses kann in Kombination mit Alkohol Magenschmerzen verschlimmern.

Schon gewusst?

Durch die Wahl der alkoholischen Getränke können Sie unter Umständen Symptomen wie Übelkeit oder einem Brennen in der Speiseröhre einschränken. Greifen Sie lieber zu hochwertigem Alkohol, um einem Kater vorzubeugen. Denn der vor allem in billigem Alkohol enthaltene Fuselstoff Methanol steckt höchstwahrscheinlich hinter vielen Katerleiden. Übrigens: Weißwein und Wodka enthalten generell weniger Methanol als Rotwein oder Whiskey.

Was Sie gegen Magenschmerzen nach Alkohol tun können

Um die Beschwerden zu lindern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen: 

  • Trinken Sie Kamillentee oder stilles Wasser, da so der Flüssigkeitsverlust durch den Alkohol ausgeglichen wird. In Form von Kamillentee wird der Magen durch das Heilkraut außerdem beruhigt. 
  • Kohlensäurehaltige Getränke oder auch Orangensaft sollten Sie lieber weglassen, da die Säurebildung im Magen so angekurbelt wird. 
  • Essen Sie vor dem Alkoholgenuss eine kleine Mahlzeit, damit die Magensäure ihre eigentliche Funktion erfüllen kann, nämlich das Verdauen. Auf die üppige, fette „Grundlage“ für Alkohol sollten Sie bei Magenproblemen lieber verzichten, da der Magen durch große Mengen Essen belastet wird. 

Helfen Medikamente bei Beschwerden durch Alkohol?

Wer Schmerzen hat, greift – verständlicherweise – zu Schmerzmitteln. Bei Magenschmerzen nach Alkohol gilt aber Vorsicht: Denn viele gängige schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente führen dazu, dass weniger Magenschleim produziert wird. Aus diesem Grund sollten Sie diese Medikamente, beispielsweise mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, am besten nicht anwenden.

Spezielle Medikamente, sogenannte Protonenpumpenhemmer, bieten sich bei schweren Magenschmerzen nach Alkohol eher an. Diese Medikamente bewirken, dass weniger Magensäure gebildet wird. Protonenpumpenhemmer werden im Volksmund als „Magenschutztabletten“ bezeichnet und helfen auch bei Sodbrennen.

Halten die Schmerzen trotz Einnahme dieser Medikamente an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Beim Fachmann kann geklärt werden, was die Ursache Ihrer Magenprobleme ist.

Was bei Sodbrennen helfen kann

Wer zu Sodbrennen neigt und bereits kurz nach dem Genuss von Alkohol Beschwerden bemerkt, sollte lieber darauf verzichten. Ansonsten können einfache Hausmittel wie das  

  • Trinken von warmem Kräutertee oder  
  • das Kauen von Haferflocken helfen, das Sodbrennen lindern. 

Leiden Sie eher an brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein bis hinauf zur Kehle? Das könnte auf Reflux hindeuten. Dabei fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Es kommt gerade beim Alkohol trinken häufig zu dieser Problematik, da Alkohol den unteren Schließmuskel hemmt und Magensäure so ungehindert aufsteigen kann. 

Was hilft gegen Übelkeit nach Alkohol?

Nach zu viel Alkohol kommt es häufig zu einem Kater – dieser geht meist mit Übelkeit oder sogar Erbrechen einher. Was können Sie dann tun? 

  • Tee trinken beruhigt den Magen auch bei Übelkeit nach Alkohol. Besonders gut geeignet ist ein Aufguss aus Ingwer: Die scharfe Knolle hilft gegen Übelkeit, indem sie die reizende Wirkung der Magensäure abschwächt. Außerdem können Fenchel- oder Kamillentees den Magen beruhigen. Wer mag, kann seinen Tee mit Honig süßen, er liefert zusätzlich Energie. 
  • Bereiten Sie den Magen langsam wieder auf Nahrung vor: Dazu eignet sich leichte Kost wie Salzstangen, Zwieback oder trockenes Brot. Wenn Sie diese kleine Mahlzeit gut vertragen, können Sie auch zu reichhaltigerem Essen greifen. 

Falls möglich, machen Sie einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft, um die Übelkeit nach dem Alkoholtrinken loszuwerden und einen klaren Kopf zu bekommen. Spüren Sie akuten Brechreiz, kann es helfen, tief und ruhig durchzuatmen

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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