Das Wichtigste auf einen Blick:
- Was ist eine Salmonellenvergiftung? Eine akute bakterielle Magen-Darm-Infektion durch kontaminierte Lebensmittel
- Symptome: Übelkeit, Erbrechen, wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber
- Ansteckung: Übertragung durch rohe oder unzureichend erhitzte Speisen, kontaminierte Oberflächen sowie mangelhafte Hygiene
- Behandlung: Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich bei leichten Verläufen; Antibiotika bei Risikogruppen oder schweren Fällen
- Dauer: Meist 2–5 Tage Dauer; Salmonelleninfektionen sind meldepflichtig
- Schutz: Händewaschen, Lebensmittel gut durchgaren, Küchenutensilien hygienisch reinigen, Kühlschranktemperatur beachten
- FAQ
Was ist eine Salmonellenvergiftung?
Eine Salmonellenvergiftung, medizinisch als Salmonellose bezeichnet, ist eine bakterielle Infektion des Magen-Darm-Trakts. Verursacht wird sie meist durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem Fleisch, Eiern oder Milchprodukten. Doch auch auf pflanzlichen Lebensmitteln (zum Beispiel Salat wie Rucola) können sich Salmonellen befinden.
Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.1 Die Infektion gehört zu den häufigsten Ursachen für bakterielle Durchfallerkrankungen weltweit. In Deutschland ist sie meldepflichtig.
Symptome einer Salmonellenvergiftung
Bei einer Infektion mit Salmonellen sind verschiedene Symptome möglich. Diese ähneln meist denen einer Magen-Darm-Infektion. Folgende Beschwerden können sehr plötzlich auftreten und über mehrere Tage hinweg anhalten:2
- Übelkeit, Erbrechen, plötzlich einsetzender Durchfall (eventuell mit Blutbeimengungen)
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit, Schwächegefühl
- leicht erhöhte Temperatur (eventuell auch Fieber bis 39 Grad Celsius)2
- Bauchkrämpfe mit schmerzhaften Stuhlentleerungen
In schweren Fällen – insbesondere bei immungeschwächten Menschen – kann sich die Infektion auf weitere Organe ausbreiten. Dies kann unter anderem zu Komplikationen wie Hirnhautentzündungen, Abszessen, Gelenkentzündungen, Lungenentzündung oder Harnwegsinfekten führen. Anzeichen hierfür sind hohes Fieber, Schüttelfrost und ein schlechter Allgemeinzustand – hier ist sofortige medizinische Hilfe notwendig.
Wichtig:
Eine Salmonellenvergiftung kann mitunter stark wässrige Durchfälle hervorrufen. Hier besteht die Gefahr, zu viel Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte (Mineralien wie Kalium, Magnesium oder Calcium) zu verlieren. Ohne Ausgleich dieses Flüssigkeitsverlustes und der Mineralsalze drohen Austrocknung, Bewusstseinsstörungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen besteht dann Lebensgefahr.
Wie ansteckend ist eine Salmonellenvergiftung?
Landwirtschaftliche Nutztiere können Salmonellen in sich tragen und somit ansteckend sein, ohne jedoch selbst zu erkranken. Dient das Vieh der Lebensmittelerzeugung, ist eine Weitergabe an den Menschen möglich. Vor allem rohes oder nicht ausreichend gegartes Ei, Fleisch und Geflügel sind kritisch.
Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind ebenfalls möglich – etwa wenn infizierte Personen nach dem Toilettengang keine ausreichende Handhygiene betreiben. Betroffene können nach einer Salmonellenvergiftung noch über Wochen oder gar Monate Salmonellen ausscheiden („Dauerausscheider“). Sie stellen eine Ansteckungsgefahr dar, obwohl sie selbst keine Symptome mehr zeigen.
Die Inkubationszeit bei einer Salmonellose, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung, beträgt für gewöhnlich etwa 12 bis 36 Stunden.2
Warum sind besonders Eier betroffen?
Geflügel trägt oft Salmonellen in sich – ohne selbst zu erkranken. Die Erreger können so ins Ei gelangen. Deshalb sind Rohspeisen wie Tiramisu oder Mayonnaise potenzielle Infektionsquellen. Positiv: Seit der Einführung der Impfpflicht für Legehennen 2008 ist die Zahl der Infektionen durch Eier deutlich zurückgegangen.²
Schutz vor einer Salmonellenvergiftung
Durch einfache Hygieneregeln lässt sich eine Infektion meist vermeiden:
- Hände gründlich waschen, besonders vor dem Kochen und Essen
- Lebensmittel gut durchgaren – Kerntemperatur von mindestens 70 °C beachten1
- Kühlschranktemperatur kontrollieren, ideal sind 5 °C1
- Küchenutensilien hygienisch reinigen, besonders nach Kontakt mit rohem Fleisch
- Auftauwasser sofort entsorgen, Oberflächen anschließend heiß reinigen
- Lebensmittel sofort nach dem Einkauf im Kühlschrank aufbewahren
- Handtücher und Küchen-Wischtücher regelmäßig bei mindestens 60° C waschen1
Was tötet Salmonellen ab?
Salmonellen sind hitzeempfindlich und werden bei Temperaturen über 70 °C für mindestens zehn Minuten zuverlässig abgetötet.1 Deshalb ist gründliches Erhitzen beim Kochen essenziell – auch bei der Zubereitung in Geräten wie dem Waffeleisen. Wichtig ist, dass der Teig vollständig durchgebacken wird, da Salmonellen sonst überleben und beim Verzehr zu Infektionen führen können. Auch heißes Wasser und Spülmittel helfen, Küchenutensilien nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln keimfrei zu halten.
Behandlung einer Salmonellenvergiftung
Therapie bei leichten Verläufen: In den meisten Fällen beschränkt sich die Infektion auf den Darm. Dann reicht es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Hilfreich sind spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke, die Mineralstoffe enthalten und isotonisch wirken.¹ Besonders bei Kindern sind sie wichtig, da sie schneller dehydrieren. Zudem sollen nur kleine und leicht verdauliche Mahlzeiten (wie gedünstete Karotten) eingenommen werden.
Antibiotika bei Risikopersonen: Bei schweren Verläufen oder bei Risikogruppen (z. B. Säuglinge, Senioren, Menschen mit Vorerkrankungen) kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein. Die Medikamente wirken gezielt gegen die Bakterien.
Übrigens: Salmonellen lassen sich durch Nahrungsverzicht nicht „aushungern“ – im Gegenteil: Der Körper benötigt Energie, um das Immunsystem zu stärken und den Flüssigkeits- sowie Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Schonkost kann jedoch durchaus unterstützend wirken.
Peristaltikhemmer meiden
Peristaltikhemmer (wie Loperamid) verlangsamen die natürliche Darmbewegung – die Erreger werden dann langsamer ausgeschieden, was zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen kann.
Lebensgefahr bei Sepsis
Gelangen die Salmonellen vom Darm in die Blutbahn, kann es zu einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen. Diese schwerwiegende Komplikation erfordert eine sofortige antibiotische und gegebenenfalls intensivmedizinische Behandlung. Betroffen sein können vor allem Säuglinge, Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen.
Häufig gestellte Fragen zur Salmonellenvergiftung
Typische Symptome sind wässriger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Fieber bis 39 °C. Die Beschwerden treten meist 12 bis 36 Stunden nach der Infektion auf und halten mehrere Tage an.2
Eine Infektion entsteht durch Salmonellen (eine spezielle Bakterienart), meist über unzureichend erhitzte tierische Lebensmittel wie rohes Fleisch oder Eier. Doch auch pflanzliche Produkte können Salmonellen übertragen.
Wichtig ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts. In schweren Fällen oder bei Risikopatienten (wie älteren oder immungeschwächten Menschen) kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein.
Die Untersuchung einer Stuhlprobe beim Arzt gibt Aufschluss. In Einzelfällen werden auch Blut- oder Urintests durchgeführt.
Salmonellen werden durch Erhitzen auf über 70 °C für mindestens 10 Minuten sicher abgetötet. Auch gründliches Reinigen mit heißem Wasser und Spülmittel reduziert die Erregerlast deutlich.¹