Wie kommt es zum Magenknurren?


Magenknurren kennen die meisten Menschen wohl, wenn sie es morgens nicht mehr geschafft haben zu frühstücken. Irgendwann meldet sich der Hunger, was sich meist an dem grollenden Ton erkennen lässt, den der Bauch von sich gibt. Aber wie kommt es überhaupt zu diesem Magengeräusch?

Der Magen ist ein großer Muskel, der ständig in wellenförmigen Bewegungen arbeitet.1 Dies hört auch nicht auf, wenn wir länger nicht gegessen haben. Dann befinden sich im Magen überwiegend Wasser und Luft, die beim Durchmischen in Schwingung geraten. Dabei entsteht ein Geräusch, das noch verstärkt wird, weil der leere Magen wie eine Art Klangkörper wirkt. So ist das Magenknurren meist laut und deutlich hörbar.

Übrigens kann die Vorstellung von leckerem Essen die Magengeräusche bei leerem Magen noch intensivieren. Denn schon der Gedanke an ein Stück Pizza, einen Burger oder frischen Salat bringt die Magenbewegung in Schwung und verstärkt das Magenknurren. Noch lauter knurrt der hungrige Magen beim Anblick oder Geruch von Köstlichkeiten jeglicher Art.

Stimmt's: Wenn der Magen knurrt nimmt man ab?

Mitunter ist zu lesen, dass Magenknurren ein Zeichen dafür ist, dass die Fettverbrennung beginnt und man abnimmt. Aber stimmt das wirklich? Leider ist das nur ein Mythos. Magenknurren ist kein Zeichen für erfolgreiches Abnehmen - und auch nicht immer ein Hinweis auf Hunger. Ein leerer Magen enthält Magensäure und Wasser, und wenn Luft hinzukommt, entstehen die typischen Geräusche.

Krankhafte Ursachen für Magengrummeln


Auch wenn das Knurren manchmal bedrohlich klingen kann: Magengrummeln ist in der Regel völlig harmlos und kommt bei jedem Menschen hin und wieder vor. Sollten sich jedoch weitere Beschwerden hinzugesellen, können auch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts dahinterstecken. So zum Beispiel:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeit: Bei bestimmten Nahrungsmitteln wie Laktose oder Gluten kann der Körper Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Magengrummeln verursachen.
  • Reizmagen: Ein Reizmagen, auch als funktionelle Dyspepsie bekannt, kann durch ständiges Magengrummeln, Völlegefühl und Schmerzen im Oberbauch gekennzeichnet sein. Die Ursache ist nicht immer klar, aber Stress, falsche Ernährung oder ein empfindliches Nervensystem verstärken mitunter die Symptome.
  • Gastritis: Eine Entzündung des Magens (Gastritis) kann das Organ reizen und zu Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit und Appetitlosigkeit führen. Mitunter kommt es auch zu Magenknurren.
  • Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür: In selteneren Fällen kann Magengrummeln auch auf ein Magengeschwür oder ein Geschwür im Zwölffingerdarm hinweisen. Solche Geschwüre entstehen durch eine Schädigung der Schleimhaut und können starke Schmerzen und weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Blut im Stuhl verursachen.

Wann sollte man mit Magengeräuschen zum Arzt?


In der Regel ist Magenknurren harmlos und bedarf keiner ärztlichen Behandlung. Sollten Sie allerdings zusätzlich folgende Symptome bei sich beobachten, ist ein Arztbesuch ratsam:

Der Arzt kann prüfen, was hinter dem Magengrummeln steckt und entsprechende Behandlungswege einleiten.

Tipps: Was kann man gegen Magenknurren machen?


Magenknurren ist nichts Schlimmes und kein Grund, sich zu schämen. Trotzdem empfinden wir es manchmal als unangenehm, wenn der Magen laut knurrt. In einigen Situationen, wie während einer Besprechung oder in der Bibliothek, ist es oft peinlich, wenn man durch seine Magengeräusche alle Blicke auf sich zieht. Um das zu vermeiden, können Sie folgende Tipps beachten:

  • Lassen Sie sich beim Essen Zeit und kauen Sie gründlich. Auch Sprechen während des Essens sollten Sie vermeiden, um möglichst wenig Luft zu schlucken.
  • Blähende sowie schwerverdauliche Lebensmittel wie Bohnen, Kohl und Fastfood sollten gemieden werden, um Darmgeräusche zu reduzieren.
  • Trinken Sie lieber stilles Wasser anstatt spritziges. Denn Kohlensäure kann ebenfalls glucksende Magengeräusche verursachen.
  • Essen Sie einen leichten Snack, bevor Sie in ein Meeting gehen.
  • Fenchelsamen und Kümmel sollen die Verdauung fördern und Magengrummeln reduzieren.
  • Versuchen Sie, sich bei Hunger abzulenken und nicht an Essen zu denken. Dadurch können Sie Ihren Bauch ein Stück weit überlisten.

Sehr häufiges Magenknurren kann außerdem ein Anzeichen für eine falsche Essgewohnheit sein. Unregelmäßige Essenzeiten oder das Auslassen von Mahlzeiten können dazu führen, dass man häufiger Magengeräusche von sich gibt. Sinnvoller ist es, mehrere kleine Portionen täglich zu sich zu nehmen und zumindest die Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittagessen und Abendessen einzuhalten.

Das Vermeiden von Stress im Alltag und eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung wirken sich ebenfalls positiv auf die Verdauung aus.

Wenn die Probleme weiterhin bestehen, hilft Ihnen vielleicht ein Ernährungstagebuch weiter. In diesem notieren Sie über einige Tage, was Sie gegessen und getrunken haben. Schreiben Sie auf, wenn Symptome wie Magenknurren oder Blähungen auftreten. Vielleicht reagieren Sie auf ein bestimmtes Nahrungsmittel besonders empfindlich.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Magengrummeln


Warum knurrt der Magen?

Magengrummeln entsteht durch die Bewegung des Magens, der seinen Inhalt durchmischt, um die Verdauung zu ermöglichen. Ein leerer Magen enthält hauptsächlich Magensäure und Wasser; vermischt sich diese Flüssigkeit mit geschluckter Luft, entstehen die typischen Geräusche. ​

Welche Krankheiten können Magenknurren verursachen?

In der Regel ist Magenknurren harmlos und an sich nichts Krankhaftes. Sollten die Geräusche jedoch häufiger auftreten, können sie ein Hinweis auf eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes sein. Möglich sind beispielsweise ein Reizmagen, eine Magenschleimhautentzündung oder Lebensmittelunverträglichkeit.

Was hilft gegen Magengrummeln?

Um Magengrummeln zu reduzieren, empfiehlt es sich, regelmäßige Mahlzeiten einzuhalten und gründlich zu kauen, um Luftschlucken zu vermeiden. Der Verzehr von blähenden Lebensmitteln wie Bohnen, Kohl und Fastfood sollte gemieden werden. Fenchel- oder Kümmeltee sowie leichte Snacks vor wichtigen Terminen können ebenfalls hilfreich sein. ​

Wann sollte man mit Magengeräuschen zum Arzt?

Wenn Magengeräusche mit weiteren Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Krämpfen einhergehen und über einen längeren Zeitraum bestehen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Ein Arztbesuch ist auch empfehlenswert, wenn zusätzliche Symptome wie Blut im Stuhl oder Fieber auftreten. ​Der Arzt kann herausfinden, ob eine Erkrankung dem Magenknurren zugrunde liegt.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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