Häufig gestellte Fragen zu Entgiftung des Körpers


Wie kann man den Körper natürlich entgiften?

Der Körper hat bereits natürliche Mechanismen der Entgiftung, die überwiegend in Leber und Nieren ablaufen. Ein ganzheitlicher Ansatz beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Bewegung, viel Schlaf und den Verzicht auf schädliche Substanzen wie Alkohol und Tabak. Diese Maßnahmen unterstützen den Körper bei seinen natürlichen Reinigungsprozessen und fördern damit das allgemeine Wohlbefinden.

Wie lange dauert es, den Körper zu entgiften?

Detox-Diäten dauern je nach Methode in der Regel einige Tage bis Wochen.1 Sie sollten jedoch unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Körper während dieser Zeit mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird.

Welche Hausmittel zur Entgiftung der Leber gibt es?

Wissenschaftlich ist die Entgiftung der Leber mit Hausmitteln umstritten, da eine gesunde Leber natürliche Entgiftungsprozesse hat.2 Neben Hausmitteln wie Ingwertee, Zitronenwasser, Artischockenextrakt und Löwenzahntee sollen auch Kräuter wie Mariendistel oder Kurkuma zur gesunden Funktion der Leber beitragen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Hausmittel ausschließlich als unterstützende Maßnahmen zu betrachten sind und keinesfalls eine angemessene ärztliche Behandlung ersetzen können.

Wann sollte man den Körper entgiften?

Es gibt dazu keine festen Richtlinien. Manche Menschen wählen gezielte Fastenphasen nach längerer ungesunder Ernährung, während andere regelmäßig Maßnahmen zur allgemeinen Gesundheitsförderung in ihren Lebensstil integrieren. Die Entscheidung hängt von den individuellen Zielen und Vorlieben ab. Wissenschaftlich gesehen ist ein gesunder Körper in der Lage, sich selbst zu entgiften. Unterstützend sollte jedoch auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden.

Welche Tees wirken unterstützend bei der Entgiftung des Körpers?

Grüntee, Pfefferminztee, Ingwertee und Brennnesseltee können als wohltuende Ergänzung hilfreich sein, da sie Substanzen wie Bitterstoffe enthalten, die den Stoffwechsel (zum Beispiel Verdauung, Harntätigkeit) anregen. So unterstützen sie natürliche Entgiftungsprozesse im Körper und helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Was ist eine Entgiftung?


Die Motivation der Detox-Diät ist, dass der Körper heutzutage so stark mit Giften und Schadstoffen belastet ist, dass er diese nicht mehr ausreichend ausscheiden kann. Dabei sollen sich unerwünschte Verbindungen, auch als „Schlacken“ bezeichnet, in Geweben und Organen absetzen. Nicht nur eine Ernährung, die reich an Zusatzstoffen, Fett und Zucker ist, sondern auch Faktoren wie Nikotin, Alkohol, Gifte aus der Umwelt und Stress werden als mögliche Ursachen für die Bildung von Abfallstoffen angesehen. Regelmäßige Detox-Kuren können helfen, die Haut, das Lymphsystem, den Darm und die inneren Organe von diesen Giftstoffen zu befreien und zu reinigen. Dennoch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für die tatsächliche Existenz der Schlacken im Körper.1

Begriff „Detox“

Detox, abgeleitet vom englischen Wort „detoxification“, bedeutet Entgiftung. Damit ist der Stoffwechselprozess im Körper gemeint, bei dem potenziell schädliche Substanzen über Organe wie Leber und Nieren verstoffwechselt und/oder ausgeschieden werden.

Körper entgiften: Ablauf und Dauer


Normalerweise beginnt die Kur mit einer Reinigung des Darms, häufig begleitet von Tabletten oder Kapseln, die abführend wirken sollen und dafür sorgen, dass der Darm entleert wird. Bei der Durchführung und Dauer von Detox-Diäten gibt es keine festen Regeln. Es gibt Menschen, die einen Entgiftungstag fest in ihre wöchentliche Routine integrieren, während andere einmal im Jahr eine ein- oder zweiwöchige Fastenkur durchführen.1

Eine häufige Form der Entgiftungskur ist die mehrtägige Saftdiät. Während der Safttage steht das Trinken von Obst- und Gemüsesäften sowie Wasser und Tee (am besten Kräuter) und der Verzicht auf feste Nahrung im Vordergrund, um den Stoffwechsel anzuregen und die Verdauung zu fördern. Im Anschluss an die Safttage wird eine ballaststoffreiche Ernährung mit Obst, Gemüse oder Rohkostsäften empfohlen. Andere Lebensmittel werden erst nach und nach wieder in den Speiseplan aufgenommen.1  

Zusätzlich zu den Diätmaßnahmen können Entgiftungs-Diäten durch begleitende wohltuende Anwendungen ergänzt werden: 

  • Massagen  
  • Saunagänge 
  • Yoga  
  • Spaziergänge  

Abgrenzung zur medizinischen Entgiftung

Die hier beschriebenen Methoden haben nichts mit einer medizinischen Entgiftung zu tun, wie sie beispielsweise bei Alkohol- oder Drogenabhängigen zur Wiederherstellung der Gesundheit der Leber durchgeführt wird. Ein Entzug ist eine medizinische Entgiftungsbehandlung, die in spezialisierten Kliniken von Fachpersonal überwacht wird. Im Gegensatz dazu wird die innere Reinigung des Körpers eigenständig durchgeführt.

Diese sollen dazu beitragen die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern, indem sie Stress abbauen und helfen den Stoffwechsel anzuregen. 

In jüngster Zeit haben sogenannte Detox-Partys an Popularität gewonnen, bei denen nach den Vorgaben einer Detox-Diät gefeiert wird und spezielle Detox-Säfte im Mittelpunkt stehen. Einige dieser Partys beinhalten auch Sporteinheiten. Zudem wird im Internet und auf dem Buchmarkt eine Vielzahl von Entgiftungsdiäten angeboten, die ein breites Spektrum an gesundheitsfördernden Wirkungen versprechen. Sie sollen helfen, Stress abzubauen, Reizbarkeit zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Die Empfehlungen sind sehr vielfältig. Sie reichen vom Trinken von destilliertem Wasser über die Einnahme spezieller Entgiftungstabletten und Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Entgiftungspflastern. Jedoch warnt die Verbraucherzentrale, dass der Detox-Gedanke häufig von Herstellern genutzt wird, um ihre Produkte besser zu vermarkten.2 

Beispiele für Formen der Entgiftung


Zu der großen Auswahl an Diätformen gehören unter anderem:1 

  • Master Cleanse Entgiftungsdiät (auch Zitronensaftdiät genannt): Diese Entgiftungsdiät ist am weitesten verbreitet. Sie basiert auf einer Mischung aus Cayennepfeffer, Zitronensaft, Ahornsirup und Wasser. Dieses Getränk wird immer dann getrunken, wenn ein Hungergefühl auftritt. Die Master Cleanse Diät wird über einen Zeitraum von maximal 10 Tagen durchgeführt. 
  • Saftfasten oder Juice Fast-Diät: Bei dieser Methode stehen Obst- und Gemüsesäfte im Mittelpunkt der Ernährung. 
  • Mono-Frucht Detox-Diät: Bei dieser Variante der Diät wird ausschließlich der Saft einer einzigen Fruchtsorte verwendet. 
  • Rohkostdiät: Bei dieser Methode werden die Lebensmittel ausschließlich in roher Form verzehrt. 
  • Halleluja-Diät: Diese Variante der Rohkost-Diät erlaubt den Verzehr von 85 Prozent Rohkost und 15 Prozent gekochten Mahlzeiten, wobei letztere ausschließlich am Abend eingenommen werden. Gemüsesäfte ersetzen die anderen Mahlzeiten.  
  • Diuretische Diät: Bei diesem Diätkonzept liegt der Schwerpunkt auf dem Verzehr von Lebensmitteln wie Artischocken, Spargel, Löwenzahn, Sellerie, Wacholderbeeren, Melonen, Petersilie und Kresse, denen eine harntreibende Wirkung nachgesagt wird. 

Leberfasten: Die Leber entgiften

Das Fasten für die Leber bezieht sich auf eine Ernährungspraxis, bei der bestimmte Nahrungsmittel oder Nährstoffe reduziert werden, um das Organ zu entgiften. Dies kann helfen, die Funktion der Leber zu verbessern und idealerweise ihre Regeneration zu fördern. Es ist ratsam, vorher ärztlichen Rat einzuholen.

Zudem gibt es eine Vielzahl an Detox-Produkte zu kaufen. Diese reichen von Tees und Säften bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Tabletten oder Tropfen. Sie enthalten eine Mischung aus Kräuter-, Pflanzenextrakten oder anderen Inhaltsstoffen, die den Körper von Giftstoffen befreien sollen.  

Körper entgiften: Studienlage und ernährungswissenschaftliche Bewertung


Bislang fehlen aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit von Detox-Kuren. Eine 2015 veröffentlichte Review belegt, dass Detox-Effekte bei solchen Diäten nicht belegt sind.2 Eine weitere Studie untersuchte den Einfluss der Lemon Detox Kur auf Körpergewicht, Fettmasse, Insulin und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei 84 übergewichtigen Frauen. Die Lemon Detox Gruppen zeigten signifikante Verbesserungen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Diätform wirkt sich offenbar positiv auf den Körperfettanteil und die Insulinresistenz aus, indem sie eine Reduktion der aufgenommenen Kalorien bewirkt. Eine weitere Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Diäterfolge vor allem auf der Kalorienreduktion beruhen und die Studienlage insgesamt schwach ist.1  

Fazit

Die Reinigung des Körpers von Schadstoffen ist aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht notwendig. Es gibt keine Beweise für die tatsächliche Existenz von Schlacken im Körper.1,3 Bei akuten Vergiftungen sind medizinische Maßnahmen notwendig, jedoch nicht in Form einer Saftkur oder ähnlichem.

Natürliche Entgiftung


Der gesunde Körper kann sich bei normaler Funktion der Organe (wie Leber, Nieren, Darm, Haut und Atmung) selbst entgiften: 

  • Die Nieren filtern das Blut, um Stoffwechselendprodukte auszuscheiden. 
  • Die Leber entgiftet und filtert das Blut, unterstützt die Entgiftung der Nieren und baut verbrauchte rote Blutkörperchen ab. 
  • Der Darm spielt eine Schlüsselrolle bei der Nahrungsverwertung und fängt durch die natürliche Darmflora Krankheitserreger ab. 
  • Die Lymphflüssigkeit transportiert Abfallstoffe und Schadstoffe wie Krankheitserreger ab. 

Gesunder Lebensstil – besser als Detox


Statt teure Detox-Produkte zu kaufen oder mühselige Diäten durchzuhalten, deren Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist, sollten Sie Ihren Körper besser durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung unterstützen.3 Der Organismus verfügt bereits über natürliche Entgiftungsmechanismen.  

Folgende Maßnahmen können helfen, diese Mechanismen zu unterstützen und Ihre Gesundheit zu fördern:3  

  • Verzicht auf Alkohol und Nikotin: Alkohol und Nikotin sind Substanzen, die den Körper belasten und schädigen können. Daher sollte auf diese Suchtmittel verzichtet werden, um den Körper zu entlasten und die Entgiftung effektiver zu gestalten. 
  • Wenig Fleisch, viel ballaststoffreiche Kost: Fleisch enthält oft gesättigte Fette und kann schwer verdaulich sein. Der Verzehr von mehr ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse fördert die Verdauung und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen. 
  • Vermeiden Sie belasteten Fisch: Einige Fischarten, insbesondere Hai, Schwertfisch und Thunfisch, können hohe Mengen an Quecksilber enthalten. Die Empfehlung, diese Fischarten zu meiden oder in Maßen zu genießen, dient dem Schutz vor Quecksilberbelastungen, die gesundheitliche Probleme verursachen können. 
  • Regionale und saisonale Produkte: Durch den Verzehr von regionalen und saisonalen Lebensmitteln können Transportwege verkürzt und die Frische und der Nährstoffgehalt der Lebensmittel gesichert werden. Dies trägt zur Umweltfreundlichkeit und Qualität der Ernährung bei. 
  • Bio-Lebensmittel ohne Pestizide: Ökologisch hergestellte Lebensmittel werden oft ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien wie Pestiziden angebaut. Dadurch wird die Belastung des Körpers mit potenziell giftigen Stoffen minimiert. 
  • Seltener Verzehr von Innereien, Wild oder Waldpilzen: Diese Lebensmittel können Schwermetalle und andere Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen. Sie sollten daher nur gelegentlich und in Maßen verzehrt werden. 
  • Reis in reichlich Wasser kochen: Reis in reichlich Wasser kochen und abtropfen lassen kann die Aufnahme von Arsen, das gelegentlich im Reis vorkommt, verringern. 
  • Hygienische Lagerung und Zubereitung: Die hygienische Lagerung und Zubereitung von Nahrungsmitteln sind wichtig, um Lebensmittelvergiftungen und Infektionen zu vermeiden, die die Entgiftung des Körpers behindern können. 
  • Vermeidung von Übergewicht durch ausgewogene Ernährung und Bewegung: Übergewicht kann den Körper zusätzlich belasten und die Entgiftungsfunktionen beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei, ein gesundes Gewicht zu halten und den Entgiftungsprozess zu unterstützen. 
Hier weiterlesen:

Quellen anzeigen