Was versteht man unter einem Blähbauch?


Bei einem Blähbauch (medizinisch auch Meteorismus genannt) handelt es sich um einen mit übermäßig viel Luft (beziehungsweise Gasen) gefüllten Bauch. Dieser kommt zwar auch oft bei Gesunden vor, jedoch leiden vor allem Menschen mit funktionellen Darmstörungen, wie einem Reizdarm, darunter.

In den meisten Fällen ist ein Blähbauch ein eher harmloses Problem. Das drückende Gefühl, das damit verbunden ist, kann Betroffene jedoch stark belasten. In einer Studie, die in den USA durchgeführt wurde, gaben etwa 15 Prozent der Befragten an, im vorausgegangenen Monat einen aufgeblähten Bauch gehabt zu haben.1

Blähbauch oder Blähungen?

Die Begriffe werden häufig gleichgesetzt. Der Volksmund versteht unter Blähungen jedoch auch den Abgang von Winden (Flatulenzen). Beides – also Meteorismus und Flatulenzen – treten oft gemeinsam auf.

Welche Symptome sind mit einem aufgeblähten Bauch verbunden?


Der Bauch ist hart, eventuell nach vorne gewölbt und die Hose fühlt sich viel zu eng an. Ein aufgeblähter Bauch kann für Betroffene sehr unangenehm sein – zumal er häufig von weiteren Symptomen begleitet wird. Zum Beispiel:

Zudem kann ein Blähbauch mit mangelndem Appetit oder sogar Erbrechen einhergehen. Die Beschwerden können wiederum zu Einschlafproblemen führen. Und auch Antriebslosigkeit sowie abnehmende Leistungsfähigkeit gehören zu den Symptomen von Meteorismus.

Auf welche Ursachen ist ein Blähbauch zurückzuführen?


Ähnlich wie Blähungen kann auch Meteorismus unterschiedliche Ursachen haben – von harmlos bis ernstzunehmend. Wichtig ist es in jedem Fall, den genauen Grund für die Beschwerden zu kennen, da nicht alle Ursachen eines Blähbauchs von selbst wieder verschwinden. Nichts ersetzt dabei die genaue Diagnose, die Ihr Arzt im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung und Befragung stellt.

Die Ursachen auf einem Blick:

Blähbauch durch die Ernährung

Zu den eher harmlosen Auslösern eines Blähbauchs gehört der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel. Beispielsweise gibt es zahlreiche Gemüse- und Kräuterarten, die stark blähend wirken und damit einen aufgeblähten Bauch verursachen. Dazu gehören beispielsweise

  • verschiedene Kohlsorten,
  • Knoblauch,
  • Bärlauch,
  • Bohnen,
  • Linsen und
  • Blattsalat.

Die gleiche Wirkung wird übrigens Alkohol, Kaffee und Getränken mit Kohlensäure zugeschrieben.

Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen – wie Müsli oder Vollkornbrot – sind gleichermaßen schwer verdaulich und führen mitunter zu Meteorismus. Daneben sind noch grundsätzliche Unverträglichkeiten – wie gegen Gluten, Milchzucker oder Fruktose – als weitere mögliche Ursache des Blähbauchs zu nennen. Und auch die Art, wie gegessen wird, kann für einen aufgeblähten Bauch sorgen: So gelangt Luft auch dann in den Magen, wenn man zu schnell isst und zu wenig kaut. Ebenso sind oftmals zu wenig Bewegung oder zu viel Stress für den Blähbauch verantwortlich.

Medikamente als Blähbauch-Ursache

Neben der Ernährung können unter Umständen auch Medikamente einen Blähbauch hervorrufen. Hierbei sind vor allem Antibiotika zu nennen, die Bakterien abtöten und dadurch die Darmflora durcheinanderwirbeln. Denn sie können nicht zwischen krankmachenden und nützlichen Bakterien – die in unserem Darm leben – unterscheiden. Werden die friedlichen Stämme dezimiert, können bestimmte Gärungsprozesse nicht mehr so ablaufen und übermäßig viele Gase sammeln sich an.

Aber auch bei anderen Arzneimitteln, zum Beispiel Diabetes-Medikamenten, können Blähungen als Nebenwirkungen auftreten. Haben Sie nach einer Medikamentenumstellung häufig einen Blähbauch, sollten Sie deshalb Ihren Arzt darauf ansprechen.

Magen-Darm-Erkrankungen und häufiger Blähbauch

Als weitere Ursachen von Meteorismus sind außerdem Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs zu nennen:

  • Blindsacksyndrom (bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms)
  • Kurzdarmsyndrom (operative Verkürzung des Dünndarms)
  • Giardiasis (Infektion mit dem Dünndarmparasiten Giardia lamblia)
  • Darm- oder Magenlähmung (eingeschränkte Magen- beziehungsweise Darmbewegung)
Wichtig:

Halten Ihre Beschwerden mehrere Tage lange an, kehren sie immer wieder oder werden sie vielleicht sogar schlimmer, sollten Sie nicht zögern und zum Arzt gehen: Er kann schnell Klarheit schaffen und Ihnen in jedem Fall gute Tipps zur Behandlung geben.

Schwangerschaft Warum kommt es hier häufig zu einem aufgeblähten Bauch?

Dass viele Frauen in der Schwangerschaft unter einem Blähbauch leiden, liegt insbesondere an dem Hormon Progesteron. Dies wird zu Beginn der Schwangerschaft vermehrt produziert. Durch das Hormon wird unter anderem die Muskulatur im Magen-Darm-Trakt entspannter, wodurch die Gebärmutter mit dem Baby wachsen kann. Allerdings macht es auch den Darm träge. Entstandene Gase verbleiben länger im Darm.

Am Ende der Schwangerschaft ist dann die körperliche Veränderung eine mögliche Ursache für den Blähbauch. Das wachsende Baby benötigt mehr Platz und verdrängt dadurch andere Organe. So kann auch der Darm eingedrückt werden. Die Verdauung verlangsamt sich und Gase sammeln sich an.

Sie wollen mehr zu dem Thema wissen? Hier gelangen Sie zu unserem Artikel Blähungen in der Schwangerschaft.

Was hilft gegen einen Blähbauch?


Bei einem Blähbauch ist nicht immer ein Arztbesuch notwendig. Mit einigen Maßnahmen können Sie oft schon selbst einiges gegen den aufgeblähten Bauch tun. Dazu gehört in erster Linie eine Umstellung der Essgewohnheiten. Versuchen Sie doch mal folgende Tipps:

  • Trinken Sie weniger Getränke mit Kohlensäure.
  • Streichen Sie stark blähende Lebensmittel von Ihrem Speiseplan.
  • Sorgen Sie für mehr Bewegung im Alltag.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Rauchen.
  • Essen Sie lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt.

Werden die Blähungen dadurch nicht besser, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen oder sich in der Apotheke beraten zu lassen. Häufig werden pflanzliche Medikamente gegen den Blähbauch empfohlen, aber auch Arzneimittel mit Wirkstoffen wie Dimeticon oder Simeticon können für Linderung sorgen.

Ist die Ursache des Blähbauchs eine bestimmte Krankheit, zielt die Therapie hingegen auf deren Behandlung.

Welche Hausmittel können bei einem Blähbauch angewendet werden?


Viele Hausmittel unterstützen die konventionelle Medizin und reichen manchmal sogar schon aus, um einen aufgeblähten Bauch zu beseitigen. Warme Tees aus Kümmel, Anis, Minze, Fenchel oder Melisse lindern Blähungen und lösen das unangenehme Völlegefühl in leichten Fällen schon auf.

Unser Tipp: Mit Petersilie gegen den Blähbauch

Petersilie wirkt krampflösend und ist deshalb ideal zur Behandlung eines leichten Blähbauchs geeignet. Wer mag, kann die Stängel des Krauts pur essen oder gehackt in das Essen geben. Auch Petersilientee hilft. Übergießen Sie hierfür ein bis zwei Teelöffel Petersilienstängel oder -samen mit 250 Millilitern heißem Wasser – noch zehn Minuten ziehen lassen, dann trinken.

Darüber hinaus bietet sich ein warmes Bad sowie die Auflage einer Wärmflasche oder eines Körnerkissens auf die schmerzenden Stellen zur Linderung der Beschwerden an.

Kann man einem Blähbauch vorbeugen?


Kurz gesagt: Die Ernährung spielt eine große Rolle zur Vorbeugung eines Blähbauchs. Es gilt alles zu vermeiden, was Meteorismus verursachen kann. Lebensmittel langsam zu sich zu nehmen, ist dabei genauso wichtig, wie auf zu üppige Portionen oder Alkohol zu verzichten.

Würzen mit Kümmel

Linsen oder Kohl sind gesund und lecker – können jedoch einen Blähbauch verursachen. Würzen Sie diese und ähnliche Lebensmittel am besten mit Kümmel, welcher entblähend wirkt.

Allergiker und Menschen mit Intoleranzen sollten beim Einkauf genau auf die Inhaltsstoffe des Essens achten, weil die damit verbundenen Beschwerden vielseitig sind und es meistens nicht bloß bei einem Blähbauch bleibt. Zudem ist ausreichend Bewegung im Alltag wichtig. Auch ein sportlicher Ausgleich zum beruflichen und privaten Stress beugt einem Blähbauch vor. Suchen Sie sich am besten Mitstreiter – so funktioniert es besser mit der Motivation.

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