Häufig gestellte Fragen zu Magenkrebs


Was sind die Risikofaktoren für die Entstehung von Magenkrebs?

Risikofaktoren für Magenkrebs sind unter anderem eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter-pylori, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, bestimmte Ernährungsgewohnheiten wie der Verzehr von salzigen und gepökelten Lebensmitteln sowie eine familiäre Vorbelastung.

Welches sind die häufigsten Symptome von Magenkrebs?

Häufige Symptome von Magenkrebs können Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Magenschmerzen sein. Im fortgeschrittenen Stadium sind zudem Blutungen möglich, die den Stuhlgang schwarz färben (Teerstuhl).

Wie sieht die Therapie von Magenkrebs aus?

Die Behandlung von Magenkrebs hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, beispielsweise dem Stadium und Lage des Tumors sowie dem Allgemeinzustand des Patienten. Zur Verfügung stehen folgende Therapieoptionen: chirurgische Entfernung des Tumors, Chemotherapie, Strahlentherapie sowie eine Kombination der genannten Ansätze.

Wie ist die Prognose bei Magenkrebs?

Die Prognose bei Magenkrebs ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie dem Stadium der Erkrankung, dem Ausmaß der Tumorverbreitung, dem Ansprechen auf die Behandlung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Eine frühe Diagnose und rechtzeitige Behandlung verbessern die Prognose in der Regel.

Wie lässt sich das Risiko für Magenkrebs senken?

Um das Risiko von Magenkrebs zu verringern, können folgende Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen werden: eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Salz und gepökelte Lebensmittel in Maßen, die Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum und die Behandlung von Helicobacter-pylori-Infektionen.

Was ist Magenkrebs?


Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. Rund 15.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Magenkrebs.1 Dabei sind Männer häufiger als Frauen betroffen.2 Warum dies so ist, ist noch unklar, allerdings werden sowohl physiologische als auch immunologische sowie genetische Unterschiede als Einflussfaktoren untersucht. 

Mit dem Alter steigt das Risiko…

Durchschnittlich erkranken Männer im Alter von 72 Jahren an Magenkrebs, während das Durchschnittsalter bei Frauen bei 75 Jahren liegt.3

Was ist Krebs? In diesem Video erfahren Sie alles Wichtige zum Thema:

Entstehung und Risikofaktoren von Magenkrebs


Bei den meisten Krebserkrankten entsteht der Magentumor aus den Drüsenzellen der Magenschleimhaut (95 Prozent der Fälle), was als Adenokarzinom des Magens bezeichnet wird.4 In seltenen Fällen kann der Tumor auch von entarteten lymphatischen Zellen (Lymphom) oder Zellen des Muskel- oder Bindegewebes (Sarkom) ausgehen. 

Es ist noch nicht vollständig geklärt, was genau dazu führt, dass manche Menschen an Magenkrebs erkranken. Wahrscheinlich spielen, ähnlich wie bei anderen Krebserkrankungen, verschiedene Faktoren zusammen

Als Risikofaktoren für Magenkrebs gelten: 

  • chronische Magenschleimhautentzündung aufgrund einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori 
  • Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus 
  • Rauchen  
  • enormer Alkoholkonsum 
  • übermäßiger Verzehr von salzhaltigen Lebensmitteln beziehungsweise allgemein hoher Salzkonsum  
  • vorausgegangene Magenoperationen 
  • familiäres Auftreten von Magenkrebs bei Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister oder Kinder)  
  • bestimmte erbliche Syndrome (beispielsweise Ménétrier-Syndrom oder Lynch-Syndrom) 

Nicht jeder, der einen oder mehrere dieser Risikofaktoren aufweist, entwickelt zwangsläufig Magenkrebs. Auf der anderen Seite können auch Menschen ohne diese Risikofaktoren erkranken.

Magenkrebs rechtzeitig erkennen: Welche Symptome gibt es?


Vielen Patientinnen und Patienten bereitet Magenkrebs im frühen Stadium keine Beschwerden. Treten erste Symptome auf, sind diese meist wenig typisch. Dazu gehören beispielsweise ein empfindlicher Magen, Druck- oder Völlegefühl sowie Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Da die genannten Beschwerden auch andere Ursachen haben können, werden sie selten mit Magenkrebs in Verbindung gebracht.  

Bei folgenden Symptomen empfehlen Ärzte eine Spiegelung des Magens und auch der Speiseröhre:  

  • Schluckprobleme 
  • wiederkehrendes Erbrechen  
  • anhaltende Appetitlosigkeit  
  • Gewichtsverlust  
  • dunkler Stuhl (Teerstuhl) aufgrund einer Magenblutung 

Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Erster Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt, der den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten (Gastroenterologen) überweist.

Magenkrebs: Wie schreitet die Erkrankung voran?


Der Verlauf von Magenkrebs wird durch Faktoren wie Tumorgröße, Ausbreitung und Aggressivität beeinflusst.  

  • Anfangs ist der Tumor auf die oberste Schicht der Magenschleimhaut beschränkt.  
  • Später dringt er in tiefere Schichten der Magenwand vor.  
  • Im weiteren Verlauf kann sich die Erkrankung auf benachbarte Gewebe, Lymphknoten und andere Organe ausbreiten. 

Die Ausbreitung von Krebszellen über den Blut- oder Lymphfluss und die Bildung von Metastasen in anderen Organen ist möglich. Bei Magenkrebs sind Lymphknoten, Leber und Lunge am häufigsten von Metastasen betroffen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich die Krebszellen auch in andere Organe ausbreiten können. 

Wie diagnostizieren Ärzte Magenkrebs?


Mithilfe einer Magenspiegelung können Ärzte zuverlässig Magenbeschwerden untersuchen. Bei dieser Untersuchung führen sie ein flexibles Endoskop, das ungefähr so dick wie ein Finger ist, über den Mund und die Speiseröhre in den Magen des Patienten ein. Das Endoskop ist mit einer kleinen Kamera ausgestattet, mit deren Hilfe sich Bilder aus dem Inneren des Körpers auf einen Monitor übertragen lassen. Dadurch kann der Arzt Veränderungen an der Magenschleimhaut beurteilen und, wenn nötig, Gewebeproben aus verdächtigen Bereichen entnehmen. 

Die Untersuchung ist für den Patienten in der Regel wenig belastend. Dennoch empfinden viele Menschen eine Magenspiegelung als unangenehm. Auf Wunsch kann vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel eingenommen werden.

Wenn der Verdacht auf Magenkrebs bestätigt wird, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um den genauen Umfang der Erkrankung festzustellen. Die Ärzte möchten herausfinden, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und ob Metastasen vorhanden sind. Diese Untersuchungen werden allgemein als "Ausbreitungsdiagnostik" (englisch "Staging") bezeichnet. 

  • Zunächst untersuchen die Ärzte den Bauchraum mittels Ultraschall auf Metastasen.  
  • Eine Computertomographie (CT) von Brustkorb, Bauch und Becken ermöglicht es, Metastasen in anderen Organen zu suchen. Zudem lässt sich feststellen, wie tief der Tumor in die Magenwand eingewachsen ist.  

Weitere Untersuchungen können sein: endoskopischer Ultraschall des Magens, Ultraschall des Halses, Positronen-Emissions-Tomographie (zur Darstellung von Stoffwechselaktivitäten im Gewebe), Bauchspiegelung, Knochenszintigraphie (zur Darstellung von Veränderungen des Knochenstoffwechsels). Abhängig von den Ergebnissen der Ausbreitungsdiagnostik werden die Therapieoptionen mit dem Patienten besprochen.  

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Magenkrebs?


Chirurgen operieren einen Patienten, der an Magenkrebs erkrankt ist.

Bei der Wahl einer geeigneten Therapieform werden vor allem folgende Faktoren berücksichtigt: 

  • Lage und Eigenschaften des Tumors (Welches Wachstumsverhalten zeigt sich? Wie ist das Gewebe beschaffen?) 
  • Tumorstadium (Wie weit ist der Tumor in das Gewebe des Magen eingewachsen? Haben sich Metastasen gebildet? 
  • allgemeiner Gesundheitszustand des Patienten (Welche Essgewohnheiten liegen vor? Gibt es Vorerkrankungen?) 
  • Wünsche und Bedürfnisse des Patienten  

Im Anschluss bespricht der Arzt gemeinsam mit dem Betroffenen die möglichen Behandlungsmethoden. Dazu gehören:

Prognose von Magenkrebs

Obwohl die Erkrankungszahlen rückläufig sind, bleibt Magenkrebs weiterhin eine der häufigsten Todesursachen im Zusammenhang mit Tumoren. Dies liegt vor allem daran, dass Magenkrebs oft erst spät erkannt wird, was die Heilungschancen verringert.3

Endoskopische Therapie

Ärzte können in vielen Fällen relativ kleine, oberflächliche Tumore endoskopisch entfernen. Dieses Verfahren ähnelt einer Magenspiegelung, bei der ein Schlauch durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. Wenn sich während des Eingriffs jedoch herausstellt, dass sich der Tumor nicht vollständig entfernten lässt, kann es erforderlich sein, dass die Patienten letztendlich operiert werden müssen.

Operation

Wenn der Tumor im fortgeschrittenen Stadium ist, aber noch auf den Magen begrenzt, streben die Ärzte eine möglichst vollständige Entfernung des Tumors durch eine Operation an. Abhängig von Größe, Ausbreitung und Lage des Tumors kann entweder ein Teil oder der gesamte Magen entfernt werden. Bei vollständiger Magenentfernung (Gastrektomie) vernäht der Chirurg in der Regel die Speiseröhre direkt mit dem Dünndarm, um weiterhin die Verdauung zu gewährleisten.

Chemotherapie vor und nach der Operation

Bei einigen Patienten wird vor der Operation und danach eine Chemotherapie durchgeführt, abhängig vom Ausmaß der Tumorausbreitung. Das Ziel besteht darin, den Tumor vor dem Eingriff zu verkleinern und das Risiko eines Rückfalls nach der Operation zu verringern.

Strahlentherapie

In einigen Fällen, in denen eine Operation nicht möglich ist oder der Patient nicht auf die Chemotherapie anspricht, kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden. Diese zielt hauptsächlich auf die Linderung von Schmerzen ab und wird zur Behandlung von Metastasen eingesetzt.

Was passiert, wenn sich Metastasen gebildet haben?

In fortgeschrittenen Stadien streut der Krebs oft auch in entfernte Organe und Gewebe. Die Heilungschancen hängen nun davon ab, welche Krebsart vorliegt, wie aggressiv diese ist und wie viele Metastasen sich gebildet haben – und auch wo. Beispielsweise gelten Knochenmetastasen als nur selten heilbar.5 Bei Patienten mit wenig gestreuten Krebszellen ist oftmals noch eine Heilung möglich.6 Allerdings wird die Behandlung dadurch erschwert, dass die Metastasen sich anders verhalten als der ursprüngliche Krebs (Primärtumor).

Ist keine Heilung mehr möglich (palliativ), versuchen die Ärzte, das Wachstum der Tumorherde mit Chemotherapie zu kontrollieren und zu verlangsamen. Die Behandlung von belastenden Symptomen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in dieser Situation.

Nachsorge bei Magenkrebs: Reha, Essgewohnheiten und Co.


Die meisten Betroffenen mit Magenkrebs müssen nach der Therapie weiterhin regelmäßig Termine beim Arzt oder in der Klinik wahrnehmen. Das Ziel der Nachsorge ist es:  

  • den Gesundheitszustand des Patienten zu kontrollieren 
  • weitere Schritte bei Krankheits- oder Therapiefolgen einzuleiten  
  • einen Rückfall (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen 

Bei der Nachsorge untersucht ein Arzt den Betroffenen regelmäßig, zunächst in kurzen, dann in größeren Abständen. Je nach Behandlungsoption und Prognose der Krebserkrankung sind folgende Untersuchungen möglich: 

  • Nach einer endoskopischen Entfernung des Tumors gehören regelmäßige Magenspiegelungen zur Nachsorge. 
  • Nach einer Operation, Strahlen- oder Chemotherapie konzentriert sich der Arzt während der Nachsorge auf das Auftreten neuer Beschwerden. Je nach Symptomen können weitere Untersuchungen und Therapien erforderlich sein. 
  • Bei fortgeschrittenem Magenkrebs, der nicht geheilt werden kann, empfehlen Experten regelmäßige Verlaufskontrollen. Die Ärzte überprüfen den allgemeinen Gesundheitszustand und die Blutwerte. Darüber hinaus nutzen sie bildgebende Verfahren, um den Verlauf der Krankheit zu beobachten. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Behandlung belastender Symptome, um eine bestmögliche Lebensqualität sicherzustellen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Magenkrebs?

Ein weiterer wichtiger Faktor, den Ärzte während der Nachsorge im Auge behalten, ist der Ernährungszustand des Patienten. Das Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass der Betroffene ausreichend Nährstoffe aufnimmt, da eine Mangelernährung schwerwiegende Konsequenzen haben kann. Beispiele hierfür sind: 

  • geschwächtes Immunsystems und damit einhergehend erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen 
  • stärkere Nebenwirkungen der Therapien 
  • Wundheilungsstörungen nach operativem Eingriff 
  • allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung 

Magenkrebs: Ernährung nach der Operation

Nach der Operation werden viele Patienten anfangs vollständig durch künstliche Ernährung versorgt. Im weiteren Verlauf erhalten die meisten von ihnen Nährstoffe über eine Sonde, die in den verbleibenden Magen oder direkt in den oberen Teil des Darms eingeführt wird. Schrittweise können sie dann wieder vorsichtig mit normaler Nahrungsaufnahme beginnen. Es ist möglich, dass während dieser Phase ein gewisser Gewichtsverlust auftritt. Langfristig gelingt es nur wenigen Betroffenen, ihr ursprüngliches Gewicht wieder zu erreichen.

Brauchen Patienten mit Magenkrebs eine Reha?

Eine Erkrankung an Magenkrebs stellt sowohl eine körperliche als auch psychische Belastung dar. Nach der Behandlung benötigen Betroffene Zeit, um sich zu erholen. Zusätzlich benötigen Patienten, bei denen der Magen ganz oder teilweise entfernt wurde, Zeit, um sich an die neue Ernährungssituation anzupassen.  

Eine Rehabilitation (Reha) kann den Übergang in den Alltag erleichtern und dazu beitragen, möglichen Langzeitfolgen der Erkrankung oder Therapie vorzubeugen. Patienten, die eine Rehabilitation in Erwägung ziehen, können dies mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Er bescheinigt die Notwendigkeit der Rehabilitation. Zusätzliche Fragen bezüglich der Reha können vom Kliniksozialdienst des Krankenhauses, örtlichen Krebsberatungsstellen und Krankenkassen beantwortet werden.

Leben nach der Diagnose – nehmen Sie Hilfe in Anspruch!

Eine Krebserkrankung belastet Betroffene psychisch oft auch dann noch, wenn diese längst besiegt ist. Daher steht grundsätzlich jedem Patienten eine psychoonkologische Betreuung zu. Die Unterstützungsangeboten sollen Ihnen bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung und deren Folgen helfen. Scheuen Sie sich nicht, die psychologischer Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Lässt sich Magenkrebs vorbeugen?


Einige Erkrankungen des Magens erhöhen das Risiko, später an Magenkrebs zu erkranken. Dazu gehören insbesondere länger anhaltende beziehungsweise chronische Magenerkrankungen, beispielsweise eine chronische Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder ein Magengeschwür

Die Ursache für die meisten Erkrankungen liegt bei den Patienten am Magenbakterium Helicobacter pylori. Dieses Bakterium siedelt sich in der Magenschleimhaut an und verursacht Schäden. Personen, die sich auf eine Helicobacter pylori-Infektion testen lassen sollten, sind unter anderem: 

  • Patienten mit chronisch entzündeter oder veränderter Magenschleimhaut 
  • Personen, deren direkte Verwandte ersten Grades (Eltern, Kinder oder Geschwister) an Magenkrebs erkrankt sind 

In Deutschland sind ungefähr 30 Prozent der Erwachsenen mit Helicobacter pylori infiziert.7 Allerdings erkrankt nicht jeder Betroffene zwangsläufig an Magenkrebs. Das Risiko einer Erkrankung kann gesenkt werden, wenn die Bakterien mit einem Antibiotikum erfolgreich behandelt werden.8 

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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