Häufig gestellte Fragen zu ständiger Übelkeit


Was sind mögliche Ursachen für ständige Übelkeit?

Die Gründe für ständige Übelkeit sind sehr vielfältig. Es kommen beispielsweise eine Schwangerschaft, psychische Belastungen, Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronische Darmerkrankungen infrage. Um herauszufinden, was die anhaltende Übelkeit hervorruft, ist es sinnvoll einen Arzt aufzusuchen.

Kann anhaltende Übelkeit psychische Ursachen haben?

Ja, Übelkeit kann auch psychische Auslöser haben. So ist es möglich, dass dauerhafter Stress auf Magen und Darm schlägt und mit Übelkeit einhergeht. Darüber hinaus kann das Symptom auch bei einigen psychische Erkrankungen wie Depression und Angststörung auftreten.

Ist ständige Übelkeit gefährlich?

In der Regel ist Übelkeit nicht gefährlich, insbesondere wenn sie akut auftritt. Dann stecken meist harmlose Auslöser (wie Infekte) dahinter. Aber auch Migräne, bestimmte Medikamente oder eine Lebensmittelunverträglichkeit können immer wieder Übelkeit auslösen.  

Wann sollten Betroffene bei ständiger Übelkeit zum Arzt? 

Hält die Übelkeit länger als zwei Tage an, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen.2 Gleiches gilt, wenn Sie sich nicht sicher sind, woher die ständige Übelkeit kommt, oder bei Auftreten weiterer Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen oder Schwindel.

Was hilft gegen ständige Übelkeit?

Bei ständiger Übelkeit können zum Beispiel lockere Kleidung, warme Bauchwickel, frische Luft, Ingwer (roh gekaut oder als Tee), Schonkost, Stressreduktion, sanfte körperliche Bewegung und spezielle Entspannungstechniken (wie Meditation) Linderung verschaffen. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit ist zudem eine angepasste Ernährung und der entsprechende Verzicht auf die auslösenden Nahrungsmittel sinnvoll.

Welche Ursachen kommen bei ständiger Übelkeit infrage?


Übelkeit hat wohl jeder schon erlebt. Häufig steckt ein Magen-Darm-Infektion (auch bekannt als Magen-Darm-Grippe) dahinter. Eine solcher Zustand wird als recht unangenehm wahrgenommen, jedoch geht die Beschwerde meist schnell wieder vorüber.  

Doch was, wenn nicht? Bei ständiger Übelkeit können verschiedene Ursache infrage kommen. Zu den möglichen Gründen, warum es zu dem anhaltenden flauen Gefühl im Magen kommt, zählen: 

Ständige Übelkeit in der Schwangerschaft

Schwangere Frau hält sich die Hand vor den Mund aufgrund von ständiger Übelkeit.

Übelkeit ist ein Symptom, welches vor allem zu Beginn der Schwangerschaft typisch ist. Bei einigen Frauen tritt es aber auch während der gesamten Schwangerschaft auf. Als Gründe hierfür vermuten Experten einerseits die allmähliche Gewöhnung des Körpers an das heranwachsende Baby, welches Platz im Bauchraum benötigt, und andererseits die Veränderung des Hormonhaushalts. Besonders zu Beginn der Schwangerschaft kann das flaue Gefühl im Magen von verschiedenen Symptomen begleitet werden:

Wenn Stress und Ängste auf den Magen schlagen

Schweißausbrüche, beschleunigter Herzschlag und schnelle Erschöpfung — das können beispielsweise typische Anzeichen von Stress sein. Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Eine dauerhafte psychische Anspannung kann zudem chronische Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Als Ursachen kommen zum Beispiel infrage: 

  • Probleme,  
  • berufliche Belastungen  
  • Prüfungsstress  

Neben Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen oder  Verstopfung, kann dabei mitunter auch ständige Übelkeit auftreten. Nicht selten geht das durch die psychische Anspannung ausgelöste flaue Gefühl im Magen zusätzlich mit anhaltender Appetitlosigkeit des Betroffenen einher. In Extremfällen wird die Übelkeit sogar von Erbrechen begleitet. 

Muskelverspannungen als Auslöser für dauernde Übelkeit

Eine schlechte Körperhaltung, Fehlbelastungen der Wirbelsäule oder dauerhafter Stress können Auslöser für eine verspannte Muskulatur sein. Ziehen sich die Muskeln in Nacken, Schulter oder Rücken zusammen, äußert sich das meist als dumpfer beziehungsweise ziehender Schmerz im betroffenen Bereich. Aber nicht nur: Auch Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sind möglich.

Übelkeit durch verletzten oder gereizten Vagus-Nerv

Beim Vagus-Nerv handelt es sich um den 10. Hirnnerv, den größten Nerv des parasympathischen Systems (Regulation der Ruhe- und Erholungsphasen). Er entspringt im Gehirn und verläuft entlang des Verdauungssystems bis tief in die Bauchregion.

Wird der Vagus-Nerv gereizt, beispielsweise durch chronischen Stress, kann das unterschiedliche Symptome hervorrufen. So kann es unter anderem zu Übelkeit, Verstopfung, Durchfall oder Magenübersäuerung kommen. Meistens legt sich die Störung des Vagus-Nervs, wenn die Ursache behoben wird, beispielsweise durch einen geänderten Lebensstil.

Auch ein verletzter Vagusnerv, hervorgerufen zum Beispiel infolge einer Operation, kann das Verdauungssystem beeinflussen.1 Es kommt zu einer Lähmung der Magenbeweglichkeit, infolgedessen sich die Magenmuskeln nicht mehr zusammenziehen (kontrahieren) können.1 Der Speisebrei verharrt für längere Zeit im Magen, was sich durch Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit und Brechreiz äußert.

Lebensmittelunverträglichkeiten als Ursache

Abbildung von zwei Laib Brot, um zu versinnbildlichen, dass eine Glutenunverträglichkeit zu ständiger Übelkeit führen kann.

Das wiederholte Auftreten von ständiger Übelkeit oder einem Brechreiz nach dem Essen kann ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelintoleranz sein. Folgende Unverträglichkeiten können beispielsweise Übelkeit hervorrufen: 

  • Fruktoseintoleranz: Unverträglichkeit gegenüber Fruchtzucker, der vor allem in Obst enthalten ist. 
  • Laktoseintoleranz: Unverträglichkeit gegenüber dem in Milchprodukten vorfindbaren Milchzucker. 
  • Zöliakie: Unverträglichkeit gegenüber Gluten (Klebereiweiß in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen)  
  • Histaminintoleranz: Unverträglichkeit gegenüber dem Gewebshormon Histamin, das zum Beispiel in Rotwein und einigen Käsesorten vorzufinden ist 

Neben Magenschmerzen, Blähungen und Durchfall zählt ständige Übelkeit ebenfalls zu den möglichen Symptomen einer Lebensmittelunverträglichkeit.   

Um herauszufinden, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt, hat es sich bewährt, ein sogenanntes Ernährungstagebuch zu führen. In dieses tragen Sie über mehrere Tage hinweg alle verzehrten Lebensmittel ein und vermerken, ob und wann sich Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen bemerkbar machen. Auf diese Weise lassen sich die Übeltäter schnell eingrenzen.  

Funktionsstörungen und Krankheiten des Magen-Darm-Trakts

Mögliche Funktionsstörungen und Krankheiten des Magen-Darm-Trakts, die Auslöser für ständige oder wiederkehrende Übelkeit sein können, sind unter anderem die folgenden:  

Häufig treten neben ständiger Übelkeit und Erbrechen noch weitere Beschwerden auf. Dazu zählen beispielsweise: 

Bei Verdacht auf diese Erkrankungen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, da sie unter Umständen lebensgefährliche Komplikationen mit sich bringen können. Als erster Ansprechpartner eignet sich der Allgemeinarzt. Dieser kann erste Untersuchungen selbst vornehmen und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten (Gastroenterologe) überweisen. 

Sonderfall Morbus Menière: Drehwurm im Kopf

Typisch für diese Erkrankung sind plötzliche Attacken von Schwindel, bei denen sich die Welt in rasender Geschwindigkeit dreht. Zu den weiteren Symptomen gehören Schwerhörigkeit und Tinnitus (Ohrensausen). Während der Schwindelattacken können außerdem Übelkeit und Erbrechen hinzukommen.

Die genaue Ursache der Erkrankung ist bisher noch nicht ausreichend erforscht, vermutlich führt jedoch eine Störung des Gleichgewichtssinnes im Innenohr zu den unvorhersehbaren Attacken. Die Behandlung mit Medikamenten zielt daher vor allem darauf ab, die Beschwerden abzuschwächen und weiteren Anfällen vorzubeugen.

Wann sollten Sie bei ständiger Übelkeit zum Arzt gehen?


Übelkeit an sich ist kein Grund zur Panik: In den meisten Fällen dauert ein flauer Magen oder Erbrechen nicht lange an. Leiden Sie jedoch länger als 24 bis 48 Stunden an Übelkeit und Erbrechen — ohne dass es dafür einen eindeutigen und ersichtlichen Grund gibt — sollten Sie einen Arzt aufsuchen.2 

Auch bei besonders häufigem oder blutigem Erbrechen ist der Besuch beim Mediziner dringend zu empfehlen. Letzteres kann sogar ein Fall für den Notarzt sein. Es handelt sich um ernstzunehmende Symptome, die auf gefährliche Erkrankungen wie zum Beispiel Tumore (etwa in Magen oder Speiseröhre) hinweisen können.  

Darüber hinaus ist ein Arztbesuch angeraten, wenn zusätzlich folgende Beschwerden auftreten:  

  • Fieber  
  • Müdigkeit  
  • Schwindel  

Der behandelnde Mediziner befragt den Betroffenen in der Regel nach Symptomen und Krankheitsgeschichte (Anamnese) und kann weitere Untersuchungen wie Blut- oder Urintests durchführen. Auf dieser Basis stellt er — sofern es möglich ist — die Diagnose und wählt eine geeignete Behandlungsmethode.

Tipp:

Sind Sie von ständiger Übelkeit betroffen, sollten Sie genau beobachten, zu welchen Tageszeiten Ihnen besonders oft schlecht wird oder Sie erbrechen müssen. Am besten notieren Sie dies in einer Art Tagebuch und vermerken außerdem, wann und was Sie vorher gegessen haben. Diese Informationen sind für den Arzt zur genauen Diagnosestellung sehr hilfreich.

Hausmittel und Tipps gegen ständige Übelkeit


Darstellung einer Tasse Tee: Heilpflanzen wie Kamille oder Pfefferminze können bei ständiger Übelkeit helfen.

Ein bewährtes Hausmittel gegen Übelkeit ist Ingwer, sei es in Form von Tee, frisch gerieben im Essen oder als Bonbon. Als hilfreich gelten auch frische Zitronen, die Sie beispielsweise als Scheibe in den Tee oder ein Glas Wasser geben.  

Weitere Maßnahmen, die Sie bei Übelkeit ausprobieren können, sind unter anderem:  

  • warme Bauchwickel oder Wärmflasche  
  • tiefe Atemzüge an der frischen Luft  
  • Kamillen- oder Pfefferminztee 
  • schonende Kost (wie Zwieback)  
  • vermeiden von schwerer und fetthaltiger Nahrung  
  • lockere Kleidung tragen, die nicht auf den Magen drückt  
  • sanfte körperliche Bewegung (Spazieren oder leichter Sport)  
  • Stressreduktion (im Beruflichen und Privaten)  
  • spezielle Entspannungstechniken (beispielsweise durch Progressive Muskelentspannung)3 

Bei Intoleranzen gegenüber Lebensmitteln führt dagegen oft eine angepasste Ernährung und der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel zur Linderung der Symptome.

Können Hypnotherapie und Akupressur gegen Übelkeit helfen?

Akupressur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Mithilfe der Akupressur werden bestimmte Punkte am Körper gedrückt beziehungsweise massiert, um die Beschwerden zu lindern. Im Fall von Übelkeit liegt der Druckpunkt an der Innenseite des Unterarms: Zur Linderung der Übelkeit massieren Sie etwa drei Finger breit von der Handgelenksfalte entfernt, zwischen den Sehnen. Tipp: In der Apotheke erhalten Sie Akupressurbänder, die mithilfe einer kleinen Noppe Druck am inneren Handgelenk ausüben und so gegen Übelkeit helfen können.

Und wie sieht es mit Hypnotherapie aus? Zumindest gibt es Studien, die eine Wirksamkeit bei antizipatorischer Übelkeit bei Krebspatienten belegen.4 Hier konnten Übelkeit und Erbrechen als konditionierte Reaktion auf die Chemotherapie unterbunden werden. Hypnose gilt zudem bei Ängsten und Schmerzen als wissenschaftlich fundierte Methode.5

Lässt sich ständige Übelkeit mit Medikamenten behandeln?


Je nach zugrundeliegender Ursache können auch Arzneimittel zum Einsatz gegen die Übelkeit kommen. Erhältlich sind unter anderem pflanzliche Mittel, die vor allem auf Basis von Kamille, Fenchel, Ingwer oder Pfefferminz für eine beruhigende Wirkung sorgen.  

Wer ständig unter Übelkeit leidet, kann zudem in Absprache mit seinem behandelnden Arzt auch auf sogenannte Antiemetika zurückgreifen. Das sind Medikamente, die gegen Übelkeit wirken und Erbrechen verhindern. Je nach Wirkstoffgruppe gibt es die Arzneimittel rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen.

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Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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