Häufig gestellte Fragen zu ständiger Übelkeit
Die Gründe für ständige Übelkeit sind sehr vielfältig. Es kommen beispielsweise Schwangerschaft, psychische Belastungen, Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronische Darmerkrankungen infrage.
In der Regel ist Übelkeit harmlos. Bleibt sie aber länger bestehen oder kommen weitere Symptome wie Erbrechen von Blut oder Schwindelanfälle hinzu, kann das auf ernste Erkrankungen hindeuten.
Wenn Sie sich nicht sicher sind woher die ständige Übelkeit kommt und wenn zusätzliche Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen oder Schwindel auftreten, ist ein Besuch beim Arzt dringend zu empfehlen.
Bei ständiger Übelkeit können zum Beispiel lockere Kleidung, warme Bauchwickel, frische Luft, Ingwer(-tee), Schonkost, Stressreduktion, sanfte körperliche Bewegung und spezielle Entspannungstechniken (wie Meditation) Linderung verschaffen. Bei Unverträglichkeiten ist zudem eine angepasste Ernährung und der entsprechende Verzicht auf die auslösenden Lebensmittel sinnvoll.
Welche Ursachen kommen bei ständiger Übelkeit infrage?
Übelkeit hat wohl jeder schon erlebt. Das Gefühl, sich übergeben zu müssen, stellt sich beispielsweise ein bei einer Infektion des Magen-Darm-Trakts oder nachdem man übermäßig viel gegessen hat und der Magen überlastet ist.
Eine solcher Zustand wird als recht unangenehm wahrgenommen, jedoch geht er meist schnell (beziehungsweise nach Abklingen der Infektion) wieder vorüber. Die ständige Übelkeit kann aber ebenfalls ein Symptom vieler weiterer Ursachen sein.
Zu den möglichen Gründen für ein anhaltendes flaues Gefühl im Magen zählen:
Ständige Übelkeit in der Schwangerschaft
Übelkeit ist ein Symptom, welches vor allem zu Beginn der Schwangerschaft typisch ist. Bei einigen Frauen tritt es aber auch während der gesamten Schwangerschaft auf. Während manchen werdenden Müttern nur ab und zu morgens schlecht wird, leiden andere den ganzen Tag lang an ständiger Übelkeit und müssen sich häufiger erbrechen.
Als Gründe hierfür vermuten Experten einerseits die allmähliche Gewöhnung des Körpers an das heranwachsende Baby, welches Platz im Bauchraum benötigt, und andererseits die Veränderung des Hormonhaushalts. Besonders zu Beginn der Schwangerschaft kann das flaue Gefühl im Magen von Völlegefühl, Blähungen und vermehrter Müdigkeit begleitet werden.
Wenn Stress und Ängste auf den Magen schlagen
Schweißausbrüche, beschleunigter Herzschlag und schnelle Erschöpfung — das können beispielsweise typische Anzeichen von Stress sein. Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Eine dauerhafte psychische Anspannung, zum Beispiel durch familiäre Probleme, berufliche Belastungen oder auch Prüfungsstress, kann zudem chronische Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Neben Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen oder Verstopfung kann dabei mitunter auch ständige Übelkeit auftreten. Nicht selten geht das durch die psychische Anspannung ausgelöste flaue Gefühl im Magen zusätzlich mit anhaltender Appetitlosigkeit des Betroffenen einher. In Extremfällen wird die Übelkeit sogar von Erbrechen begleitet.
Unverträglichkeiten als Ursache
Das wiederholte Auftreten von ständiger Übelkeit oder einem Brechreiz nach dem Essen kann ebenso ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelintoleranz sein. Einige Menschen vertragen beispielsweise keinen Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz), der vor allem in Obst enthalten ist.
Bei anderen Personen löst wiederum der in Milchprodukten vorfindbare Milchzucker Unverträglichkeitsreaktionen aus (Laktoseintoleranz). Auch Unverträglichkeiten gegenüber Gluten (Klebereiweiß in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen) oder Histamin (natürlicher Botenstoff, zum Beispiel in Rotwein und einigen Käsesorten) sind möglich.
Neben Magenschmerzen, Blähungen und Durchfall zählt ebenfalls ständige Übelkeit zu den möglichen Symptomen.
Um herauszufinden, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bei Ihnen vorliegt, hat es sich bewährt, ein sogenanntes Ernährungstagebuch zu führen. In dieses tragen Sie über mehrere Tage hinweg alle verzehrten Lebensmittel ein und vermerken, ob und wann sich Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen bemerkbar machen.
Auf diese Weise lassen sich die Übeltäter schnell eingrenzen. Beispielsweise ein Arzt oder Ernährungsberater kann anhand dieser Informationen sehr gezielt gegen mögliche Unverträglichkeiten vorgehen.
Funktionsstörungen und Krankheiten des Verdauungstrakts
Eine Funktionsstörung des Verdauungstrakts ist beispielsweise ein Reizmagen. Unter anderem leiden Betroffene neben ständiger Übelkeit und Erbrechen unter folgenden Beschwerden:
- Appetitlosigkeit
- dumpfer Schmerz im Oberbauch
- Völlegefühl
- Sodbrennen
- Aufstoßen
Die genaue Ursache der Funktionsstörung ist bisher noch nicht bekannt. Experten vermuten aber eine Kombination aus verschiedenen Einflüssen, wie eine Störung der Magenbeweglichkeit (Motilität), Magenschleimhautentzündungen (vor allem durch Infektion mit Helicobacter pylori) oder Faktoren wie Stress, fehlende Bewegung und Entspannung, eine besonders fett- und zuckerhaltige Ernährung oder den Konsum von Genussmitteln (zum Beispiel, Kaffee, Alkohol und Tabak).
Weitere Funktionsstörungen und Krankheiten des Magen-Darm-Trakts, die Auslöser für ständige oder gar chronische Übelkeit sein können, sind unter anderem die folgenden:
- Magenschleimhautentzündung
- Magengeschwüre
- chronische Darmerkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
- Blinddarmentzündung
- Darmverschluss
Bei Verdacht auf diese Erkrankungen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, da sie unter Umständen lebensgefährliche Komplikationen mit sich bringen können. Als erster Ansprechpartner eignet sich der Allgemeinarzt. Dieser kann erste Untersuchungen selbst vornehmen und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten (Gastroenterologe) überweisen.
Sonderfall Morbus Menière: Drehwurm im Kopf
Typisch für diese Erkrankung sind plötzliche Attacken von Schwindel, bei denen sich die Welt in rasender Geschwindigkeit dreht. Zu den weiteren Symptomen gehören Schwerhörigkeit und Tinnitus (Ohrensausen). Während der Schwindelattacken können außerdem Übelkeit und Erbrechen hinzukommen.
Die genaue Ursache der Erkrankung ist bisher noch nicht ausreichend erforscht, vermutlich führt jedoch eine Störung des Gleichgewichtssinnes im Innenohr zu den unvorhersehbaren Attacken. Die Behandlung mit Medikamenten zielt daher vor allem darauf ab, die Beschwerden abzuschwächen und weiteren Anfällen vorzubeugen.
Wann sollten Sie bei ständiger Übelkeit zum Arzt gehen?
Übelkeit an sich ist kein Grund zur Panik: In den meisten Fällen dauert ein flauer Magen oder Erbrechen nicht lange an. Leiden Sie jedoch länger als 24 bis 48 Stunden an ständiger Übelkeit und Erbrechen — ohne dass es dafür einen eindeutigen und ersichtlichen Grund gibt — sollten Sie Ihren Allgemeinarzt aufsuchen.1
Auch bei besonders häufigem oder blutigem Erbrechen ist der Besuch beim Mediziner dringend zu empfehlen. Letzteres kann sogar ein Fall für den Notarzt sein. Es handelt sich um ernstzunehmende Symptome, die auf gefährliche Erkrankungen wie zum Beispiel Tumore (etwa in Magen oder Speiseröhre) hinweisen können. Darüber hinaus ist ein Arztbesuch angeraten, wenn zusätzlich folgende Beschwerden auftreten:
- Fieber
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Schwindel
Der behandelnde Mediziner befragt den Betroffenen in der Regel nach Symptomen und Krankheitsgeschichte (Anamnese) und kann weitere Untersuchungen wie Blut- oder Urintests durchführen. Auf dieser Basis stellt er — sofern es möglich ist — die Diagnose und wählt eine geeignete Behandlungsmethode.
Tipp:
Sind Sie von ständiger Übelkeit betroffen, sollten Sie genau beobachten, zu welchen Tageszeiten Ihnen besonders oft schlecht wird oder Sie erbrechen müssen. Am besten notieren Sie dies in einer Art Tagebuch und vermerken außerdem, wann und was Sie vorher gegessen haben. Diese Informationen sind sehr hilfreich für den Arzt zur genauen Diagnosestellung.
Was tun gegen ständige Übelkeit?
Um Übelkeit zu bekämpfen, gibt es eine Reihe verschiedener Maßnahmen. Dazu zählen zum Beispiel:
- lockere Kleidung tragen, die nicht auf den Magen drückt
- warme Bauchwickel oder Wärmflasche
- tiefe Atemzüge an der frischen Luft
- Kamillen-, Pfefferminz- oder Ingwertee
- schonende Kost (wie Zwieback)
- vermeiden von schwerer und fetthaltiger Nahrung
- Stressreduktion (im Beruflichen und Privaten)
- sanfte körperliche Bewegung (Spazieren oder leichter Sport)
- spezielle Entspannungstechniken (beispielsweise Meditation)
Bei Intoleranzen gegenüber Lebensmitteln führt dagegen oft eine angepasste Ernährung und der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel zur Linderung der Symptome.
In schwereren Fällen von Übelkeit und Erbrechen kommen gelegentlich Medikamente (beispielsweise Antibrechmittel) zum Einsatz. Diese sollten jedoch nur nach Absprache mit einem Mediziner eingenommen werden.