Ursachen: Warum kommt es nachts zu Magenschmerzen?
Meist steckt hinter nächtlichen Magenschmerzen ein harmloser Grund. Häufig liegt es an einer zu üppigen oder fettreichen Mahlzeit unmittelbar vor dem Zubettgehen. Weil die Nahrung nachts langsamer verdaut wird, liegt sie noch lange schwer im Magen. Der Magen wird durch die große Nahrungsaufnahme gedehnt und verursacht unangenehm drückende Schmerzen.
Aber auch psychische Belastungen schlagen oft auf den Magen und können nachts Magenschmerzen verursachen. Vor dem Einschlafen schwirren meist noch viele Gedanken durch den Kopf, der Tag zieht noch einmal an einem vorbei oder die Gedanken sind bereits bei Aufgaben, die am nächsten Tag erledigt werden müssen.
Vor allem, wenn man früh aufstehen muss, ist ausreichend Schlaf wichtig. Daran ist bei Bauchweh jedoch meist nicht zu denken. Der zusätzliche Druck, nachts nicht schlafen zu können, verstärkt die Magenschmerzen oft noch.
Brennende Schmerzen im Oberbauch können zudem ein Hinweis auf die Refluxkrankheit sein. Das bedeutet, dass der saure Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fliest. Begünstigt wird Sodbrennen beispielsweise durch
- fettige Speisen,
- zu viel Kaffee,
- zu viel Süßes,
- einen übermäßigen Alkoholkonsum und
- Rauchen.
Die Genussmittel steigern die Produktion von Magensäure und schwächen den unteren Schließmuskel der Speiseröhre. Im Liegen verstärken sich die Beschwerden oft, weil die Magensäure leichter den Weg in die Speiseröhre findet. Aber auch Stress, Übergewicht und eine Schwangerschaft können Sodbrennen begünstigen.
Magenschmerzen nachts, am späten Abend oder auf nüchternen Magen können außerdem ein Anzeichen für ein Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür sein. Schätzungsweise jeder zehnte Mensch erkrankt in seinem Leben an einem solchen Geschwür (Ulcus).1 Sowohl bei Magen- als auch Zwölffingerdarmgeschwür lassen sich die Magenschmerzen als bohrender, stechender Schmerz charakterisieren, der insbesondere im Oberbauch auftritt. In vielen Fällen ist eine vorangegangene Magenschleimhautentzündung durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter Pylori der entscheidende Faktor für die Entstehung. Aber auch andere Faktoren wie Stress sind mögliche Auslöser.
Daneben kommt noch eine Vielzahl weiterer Auslöser infrage: Krampfartige Schmerzen können beispielsweise auf einen Reizmagen hinweisen, der meist mit Symptomen wie Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit einhergeht. Ebenso kündigt sich eine Magen-Darm-Grippe oft mit Magenschmerzen an.
Wichtig:
Werden die Beschwerden am nächsten Tag nicht besser oder leiden Sie regelmäßig nachts an Schlafproblemen aufgrund von Magenschmerzen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Nächtliche Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Auch viele Schwangere kennen nächtliche Magenschmerzen. Meist sind solche Magenschmerzen ganz harmlos: Die Gebärmutter wird in der Schwangerschaft immer größer und drückt dadurch innere Organe zusammen. Diese Veränderung des Körpers geht oft mit einem Druckgefühl oder Ziehen einher.
Bei nächtlichen Beschwerden sollten Schwangere deshalb zunächst versuchen, die Körperposition zu wechseln. In Seitenlage kann ein längliches Kissen oder eine Decke, die zwischen die Knie geschoben wird, den Bauch stützen.
Bei Magenschmerzen kann es sich außerdem um Übungswehen handeln, die bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche möglich sind.2 Diese treten zunächst sehr unregelmäßig auf und werden mit fortschreitender Schwangerschaft häufiger und stärker.
Achtung:
Bei Schwangeren können starke Schmerzen im Oberbauch auch auf das sogenannte HELLP-Syndrom hindeuten. Mit dieser seltenen Stoffwechselerkrankung, die bei einer von 150 bis 300 Schwangeren auftreten kann, sollten Sie sich unverzüglich bei Ihrem Frauenarzt vorstellen.3 Die starken Schmerzen im Oberbauch werden meistens von Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen sowie Sehstörungen begleitet.
Nächtliche Magenschmerzen und Bauchweh bei Kindern
Magenschmerzen bei Kindern sind meist harmloser Natur. Oft stecken Ursachen wie Verstopfung oder Blähungen dahinter, wenn die Kleinen nicht einschlafen können.
Aber auch Sorgen wie Probleme in der Schule, die sich Kinder zu Herzen nehmen, lösen manchmal Bauchweh aus. Ein vertrauensvolles Gespräch oder das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte hilft in diesen Fällen oft schnell, die Magenschmerzen nachts vergessen zu machen.
Eine sanfte Bauchmassage, eine Wärmflasche oder eine Tasse Tee ist für die Kleinen ebenfalls wohltuend.
Neben diesen eher harmlosen Auslösern von Magenschmerzen bei Kindern sind jedoch auch ernsthafte Erkrankungen möglich. Ein plötzlich auftretender Schmerz, der beim Bauchnabel beginnt und zum rechten Unterbauch wandert, ist beispielsweise ein typisches Anzeichen für eine Blinddarmentzündung. Starke oder langanhaltende Bauchschmerzen bei Kindern sollten daher unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden.
Magenschmerzen in der Nacht: Was können Sie tun?
Wie bereits gesagt: Magenschmerzen sind nicht immer ungefährlich und sollten deshalb im Zweifelsfall immer von einem Arzt abgeklärt werden. Bei leichten Magenschmerzen nachts können Sie jedoch folgende Hausmittel und Tipps ausprobieren:
- Wärme: Legen Sie sich eine Wärmflasche oder ein erwärmtes Kirschkernkissen auf den Bauch. Die Wärme wirkt entkrampfend und lindert somit die Beschwerden.
- Bauchmassage: Das sanfte Massieren des Bauches mit der flachen Hand verbessert die Durchblutung im Bauchraum und entspannt die Muskulatur. Dabei sollte die rechte Hand gegen den Uhrzeigersinn und die linke Hand in entgegengesetzter Richtung bewegt werden.
- Magenberuhigender Tee: Auch eine Tasse warmer Tee tut bei Magenschmerzen nachts gut. Teesorten wie Anis, Fenchel oder Kümmel wirken krampflösend und antibakteriell und sind deshalb besonders geeignet.
- Liegeposition ändern: Legen Sie sich in eine für Sie angenehme Position. Bei Magenschmerzen in Verbindung mit Sodbrennen sollten Sie sich auf die linke Seite legen oder Ihre Kopfposition durch zusätzliche Kissen erhöhen.
- Medikamente einnehmen: Es gibt eine Vielzahl an rezeptfreien Mittel gegen Magenschmerzen . Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Zu guter Letzt: Schauen Sie nachts bei Magenschmerzen nicht ständig auf den Wecker und setzen sich so unter Druck. Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Greifen Sie deshalb lieber zu einem guten Buch oder hören Sie etwas Entspannungsmusik, um müde zu werden.
Häufig gestellte Fragen zu Magenschmerzen in der Nacht
Oftmals ist als Ursache für nächtliche Magenschmerzen ein übermäßiges und sehr fettreiches Essen vor dem Schlafengehen verantwortlich. Zudem können auch Faktoren wie psychische Belastungen und Krankheiten wie Reflux, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre dahinterstecken.
Die Ursache für nachts auftretenden Magenschmerzen bei Kindern können beispielsweise Verstopfungen oder Blähungen sein, aber auch psychische Belastungen wie Ängste, Stress und Sorgen. In seltenen Fällen lösen beispielsweise Blinddarmentzündungen die Magenschmerzen aus.
Als mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Magenschmerzen in der Nacht, sind beispielsweise Wärme, Bauchmassagen, beruhigende Tees oder auch Präparate aus der Apotheke denkbar. Lassen Sie sich für letzteres vom Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens beraten.