Ernährung und Verdauungsbeschwerden: Du bist, was du isst
Essen – das tun die meisten Menschen gerne, vor allem wenn etwas gut schmeckt. In erster Linie essen wir jedoch, weil unser Körper Energie benötigt. Wie ein Mobiltelefon, bei dem nach einigen Stunden der Akku wieder aufgeladen werden muss, benötigt der Körper ebenso neue Energie, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Und hier kommt die Verdauung ins Spiel. Verdauung ist ein Überbegriff über alle Vorgänge, welche die Nahrung zerkleinern und aufspalten, sodass wichtige Nährstoffe über den Darm aufgenommen und vom Körper verwertet werden können.
Das empfindliche Verdauungssystem kann jedoch aus mehreren Gründen gestört werden. Maßgeblich Einfluss hat zum Beispiel die Ernährung: Einige Lebensmittel werden schneller verdaut als andere. Und auch blähende Lebensmittel oder Unverträglichkeiten können zu Verdauungsbeschwerden führen. Neben der Art der Nahrung haben außerdem folgende Faktoren einen Einfluss auf die Verdauung:
- falsche Essgewohnheiten (zu schnell oder zu viel essen)
- psychische Faktoren (Stress, Angst, etc.)
- körperliche Fitness
- Magen- oder Darmerkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen (wie Diabetes mellitus)
- Medikamenteneinnahme
- zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
All diese Faktoren spielen bei der Verdauung eine Rolle und können dafür verantwortlich sein, wenn der Bauch weh tut oder wir an anderen Verdauungsbeschwerden leiden.
Symptome auf einem Blick
Darmkrämpfe, Durchfall, Verstopfung – diese Symptome kennt wahrscheinlich jeder. Aber was kann die Ursache dieser unspezifischen Symptome sein? Und worauf können Veränderungen beim Stuhlgang hindeuten?
Krampfartige Schmerzen im Unterleib
Zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden gehören Darmkrämpfe. Diese äußern sich meist in krampfartigen oder ziehenden Schmerzen, die etwa in Höhe oder unterhalb des Bauchnabels auftreten. Oftmals gehen sie auch mit Darmrumoren einher. In vielen Fällen sind die Ursachen eher harmloser Natur: Durch blähende Lebensmittel wie Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte bilden sich beispielsweise viele Gase im Darm, die das unangenehme Gefühl auslösen können. Hausmittel wie eine Wärmflasche oder Kräuter wie Kümmel, die eine entblähende Wirkung haben, können in diesem Fall helfen. Welche Hausmittel noch bei Darmkrämpfen helfen können, entnehmen Sie unserem Artikel über Darmkrämpfe.
Gut zu wissen:
Verstopfung als Folge von Verdauungsbeschwerden
Auch Verstopfung gehört zu den unangenehmen Leiden, auf die man gerne verzichten würde. Ursache für den harten Stuhlgang kann neben Flüssigkeitsmangel, eine ballaststoffarme Ernährung oder das Zurückhalten des Stuhls sein. Dauert die Verstopfung länger als drei Monate an, sprechen Mediziner von einer chronische Verstopfung. Diese stellt nicht nur eine starke Beeinträchtigung im Alltag dar, sondern kann Komplikationen wie Hämorrhoiden oder Divertikulitis (Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand) zur Folge haben. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann die Verdauung unterstützen.
Durchfall – was hilft?
Sozusagen das Gegenteil von Verstopfung ist Durchfall. Bei Durchfall kommt es häufig zu flüssigen Stuhlentleerungen. Die Ursachen von Verdauungsbeschwerden dieser Art sind vielfältig: Darminfektionen durch Viren oder Bakterien, Salmonellen, Nahrungsunverträglichkeiten oder Stress gehören unter anderem zu den Auslösern. Besonders unangenehm ist Durchfall während der Urlaubsreise, wenn – anstatt sich am Strand zu erholen – die Gedanken ständig um den kürzesten Weg zur nächsten Toilette kreisen. Aber was hilft gegen Durchfall? Wir stellen einige Tipps zur Behandlung vor und verraten, welche Medikamente gegen Durchfall in der Reiseapotheke gut aufgehoben sind.
Auffälligkeiten beim Stuhlgang
Auffälligkeiten im Stuhl können ebenfalls ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Aufhorchen sollten Sie, wenn:
- der Stuhl lehmfarbig und klebrig aussieht sowie scharf riecht. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem Fettstuhl, weil oft ein Fettfilm auf dem Toilettenwasser schwimmt. Ein solches Symptom kann beispielsweise auf eine Malassimilation hinweisen, eine verminderte Aufnahme von Fetten aufgrund unterschiedlicher Störungen im Verdauungstrakt. Welche Ursachen noch infrage kommen, können Sie in unserem Artikel über Fettstuhl nachlesen.
- Würmer im Stuhl entdeckt werden. Wurmerkrankungen kommen vor allem bei Kleinkindern häufig vor. Entdecken Sie die ungebetenen Gäste im Stuhl, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In der Regel lässt sich ein Befall mit Parasiten gut medikamentös behandeln.
- hellrotes Blut im Stuhl sichtbar ist. Helles Blut im Stuhl deutet auf eine Blutung im unteren Verdauungstrakt hin und kann ein Anzeichen für diverse Krankheiten (wie Divertikulitis oder eine Magen-Darm-Infektion) sein.
- der Stuhl schwarz glänzend aussieht: Bei Teerstuhl liegt die Blutung vermutlich im oberen Verdauungstrakt. Geschwüre oder Tumore im Magen oder Zwölffingerdarm können die Blutungen verursachen.
Oft ist es für Betroffene schwer zu entscheiden, wann bei Verdauungsbeschwerden ein Arzt aufgesucht werden muss und wann nicht. Nicht immer ist bei Durchfall oder Verstopfung sofort der Gang zum Arzt notwendig. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden nach kurzer Zeit von alleine wieder. Mit geeigneten Hausmitteln und etwas Ruhe können Sie die Genesung zudem unterstützen. Zeigt sich jedoch nach einigen Tagen keine Besserung oder kommen andere Symptomen hinzu, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Das Gleiche gilt für Auffälligkeiten im Stuhl, da neben harmlosen Ursachen auch ernsthafte Erkrankungen zugrunde liegen können.