
Woran erkennt man Durchfall beim Baby?
Durchfall beim Baby erkennen Eltern an den folgenden Symptomen:
- Der Stuhl ist flüssiger bis wässrig und riecht unangenehm.
- Der Stuhlgang erfolgt häufiger als üblich.
- Das Baby verliert an Gewicht, wirkt müde oder quengelig.
- Verursachen Krankheitserreger den Durchfall, hat das Baby meistens auch Fieber.
Verdauung und Stuhlgang durchlaufen beim Baby zahlreiche Veränderungen. Daher ist es nicht leicht, Durchfall zu erkennen. In den ersten Tagen nach der Geburt scheidet das Baby eine dunkle, zähe Flüssigkeit aus. Dabei handelt es sich um das sogenannte Mekonium oder Kindspech, das sich während der Schwangerschaft im Darm des Kindes angesammelt hat.
Stillen Sie Ihr Baby, wird der Stuhl innerhalb der nächsten Tage gelblich bis senffarben. Eine weiche, fast flüssige Konsistenz ist dabei normal und kein Durchfall. Der Stuhlgang erfolgt häufig während oder direkt nach der Mahlzeit. Aber auch wenn der Stuhlgang seltener oder zu anderen Zeiten auftritt, ist das kein Grund zur Sorge, solange das Kind munter ist und gedeiht.
Säuglinge, die mit der Flasche ernährt werden, haben meist einen etwas festeren Stuhlgang, der nicht ganz so häufig stattfindet. Aber auch hier ist die Bandbreite von Farbe, Konsistenz und Häufigkeit groß.
Grüner Durchfall beim Kind?
Bei Babys, gerade in den ersten Tagen nach der Geburt, ist grüner Stuhl ganz normal, da er noch Fruchtwasser, Zellen, Schleim und Gallensäfte enthält. Später kann grüner Stuhlgang oder Durchfall bei Kindern dann vor allem nach dem Verzehr von Lebensmitteln wie Spinat, Brokkoli oder Grünkohl auftreten, ebenso bei der Einnahme von Eisenpräparaten. Solange das Kind keine weiteren Symptome aufweist, ist die Stuhlveränderung in der Regel unbedenklich. Kommt es jedoch zusätzlich zu beispielsweise Erbrechen oder Bauchschmerzen, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Die Ursachen von Durchfall beim Baby und Kind
Besonders häufig wird Durchfall bei Kindern durch Darminfektionen mit Bakterien oder Viren ausgelöst. Erreger wie Rota- oder Noroviren sind extrem ansteckend und werden leicht über verunreinigte Lebensmittel oder Gegenstände (Schmierinfektion) übertragen. Doch auch folgende Faktoren begünstigen die Verdauungsstörung:
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- verdorbene Lebensmittel
- Medikamenteneinnahme (z.B. bei Antibiotika)
- Stress
- Infekte wie eine Ohrenentzündung
Außerdem stellt die Umstellung von Muttermilch auf feste Nahrung bei Säuglingen eine große Herausforderung für den Verdauungstrakt dar. Da kann es schnell passieren, dass der überforderte Darm auf ein neues Lebensmittel mit Verdauungsbeschwerden reagiert. In diesem Fall hat das Baby zwar Durchfall, ist aber ansonsten "gut drauf".
Weitere Verdauungsbeschwerden bei Kindern:
Was tun gegen Durchfall bei Babys und Kleinkindern?
Bei Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte (Blutsalze). Je jünger ein Kind ist, desto schneller kann der Verlust lebensbedrohlich werden, weshalb Eltern besonderes Augenmerk auf eine ausreichende Trinkmenge legen sollten. Je nach Alter des Kindes, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
Babys:
- Säuglinge weiterstillen und häufig anlegen, um sie zum Trinken zu animieren
- Gleiches gilt bei Flaschennahrung
Kleinkinder und Kinder:
- etwa 4 Stunden keine feste Nahrung1, im Anschluss leicht verdauliche Kost wie Haferschleimsuppe, geriebener Apfel, Zwieback oder pürierte Banane
- viel Flüssigkeit in Form von zum Beispiel Wasser, Tee (Kamillentee oder Fenchel-Anis-Kümmel), Gemüsebrühe oder Aprikosensaft (da er sehr kaliumreich ist)
- die immer wieder genannten Wundermittel "Cola & Salzstangen" sind ungeeignet, ebenso wie eine fettarme Diät oder Flohsamenschalen bei kleinen Kindern
Um Ihr Kind zum Trinken zu animieren, kann es hilfreich sein, viele unterschiedliche Getränke in verschiedenen Darreichungsformen anzubieten. Zum Beispiel aus bunten Bechern, Spritzen oder mit Hilfe eines Strohhalms. Auch Trinkspiele können die Motivation erhöhen.
Elektrolytlösungen für Kinder
Fertige Elektrolytlösungen aus der Apotheke eignen sich besonders gut zur Behandlung von Durchfällen, da sie Wasser- und Salzverluste optimal ausgleichen.
Bei unkomplizierten Durchfällen – also bei Kindern über einem Jahr in gutem Allgemeinzustand – sind sie jedoch nicht zwingend erforderlich. Da der Geschmack oft als unangenehm empfunden wird, lehnen Kinder die Einnahme manchmal ab.
Bei Säuglingen unter sechs Monaten oder deutlich geschwächten Kindern sind fertige Elektrolytlösungen jedoch in jedem Fall selbstgemachten Getränken (z. B. Tee mit Salz und Zucker) vorzuziehen, da sie medizinisch besser wirksam und exakt dosiert sind.2 Lassen Sie sich am besten von Ihrem Kinderarzt beraten.
Als typische Hausmittel für Kinder mit Durchfall gelten:
- milde Kräutertees wie Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel
- Möhrensuppe nach Moro
- Kartoffelpüree
- geriebener Apfel oder gequetschte Banane
- Hafer- oder Reisschleim (mit Wasser aufgekocht)
Zudem ist es wichtig, die Windeln bei Babys häufig zu wechseln, um Hautreizungen vorzubeugen, und die Hände immer gründlich zu waschen, damit sich Eltern oder Geschwisterkinder nicht anstecken.
Wann sollte ein Kind mit Durchfall zum Arzt?
In den meisten Fällen ist der Durchfall ungefährlich und dauert nur etwa 2-3 Tage.3 Vor allem, wenn Kinder Durchfall ohne weitere Symptome haben, ist er meist schnell wieder überstanden.
Kommt es jedoch innerhalb von 24 Stunden beim Baby mehr als 4x, beim Kleinkind mehr als 6x oder beim Schulkind mehr als 8x zu Durchfall, sollte vorsorglich ein Kinderarzt aufgesucht werden.1
Außerdem dann wenn:
- Blut im Stuhl zu sehen ist
- Erbrechen und Fieber hinzukommen
- starke Bauchschmerzen auftreten
- die Bauchdecke sehr angespannt ist
- der Stuhl weiß ist (bei Stillbabys)
Auch wenn ein kleines Kind jegliche Flüssigkeitsaufnahme verweigert oder jeder Schluck sofort wieder ausgebrochen wird, sollten Eltern es unverzüglich zum Arzt bringen, sodass möglichst schnell Maßnahmen eingeleitet werden können, um der Austrocknungsgefahr entgegenzuwirken.
Anzeichen von Flüssigkeitsmangel sind:
- trockene Lippen und Zunge
- keine Harnabgabe
- tränenloses Weinen
- eingefallene Fontanelle
Nimmt das Kind in diesen Fällen selbst keine Flüssigkeit auf, muss es schnellstmöglich intravenös versorgt werden.
Häufig gestellte Fragen zu Durchfall bei Kindern und Babys
Bei Durchfall ist es besonders wichtig, dass Babys genügend Flüssigkeit erhalten, um den Verlust auszugleichen. Stillkinder sollten weiterhin regelmäßig gestillt werden, Flaschenkinder bekommen wie gewohnt ihre Säuglingsnahrung. Auch Elektrolytlösungen aus der Apotheke können hilfreich sein. Wirkt das Kind schlapp, erbricht oder ist der Durchfall blutig, sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Neben Getränken wie Tee, Gemüsebrühe und Wasser eignen sich (nach einer Essenspause von etwa 4 Stunden)1 vor allem Nahrungsmittel wie geriebener Apfel, pürierte Banane, Zwieback, Reis- oder Haferschleim, Karotten- oder Kartoffelbrei. Ist das Kind sehr geschwächt, treten starke Bauchschmerzen auf oder ist Blut im Stuhl zu finden, sollte umgehend ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Kinder mit Durchfall sollten keine Süßigkeiten, Milchprodukte (außer Muttermilch), stark gewürzte Gerichte sowie rohes Obst und Gemüse essen. Auch die meisten Fruchtsäfte und Limonaden sind ungeeignet, da sie den Darm zusätzlich reizen.
Tritt bei Babys innerhalb von 24 Stunden mehr als viermal, bei Kleinkindern mehr als sechsmal oder bei Schulkindern mehr als achtmal Durchfall auf, sollte ein Kinderarzt kontaktiert werden.1 Insgesamt dauert der Durchfall auch mit Behandlung meistens 2 bis 3 Tage.3