Häufig gestellte Fragen zu Darmgeräuschen

Wie entstehen Darmgeräusche?

In der Regel treten Darmgeräusche im Rahmen des normalen Verdauungsvorgangs auf. Durch die Vermischung von Darminhalten (vor allem mit Luft und Gasen) und die Darmbewegungen entstehen Laute.

Welche Ursachen gibt es für verstärkte Darmgeräusche?

Bestimmte Nahrungsmittel wie Kohl, Linsen oder Zwiebeln fördern Blähungen und damit auch Darmgeräusche. Ständige, laute Geräusche können ebenfalls Ausdruck einer Erkrankung (wie einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eines Reizdarms) sein. In diesem Fall gehen sie meist mit Schmerzen im Bauch und/oder Krämpfen einher.

Wann sind Darmgeräusche gefährlich?

Das Darmgrummeln ist nur in Ausnahmefällen gefährlich. Zischend oder metallisch klingende Geräusche sowie absolute Stille im Bauch können jedoch auf einen Darmverschluss hindeuten (medizinischer Notfall).

Wie lassen sich Darmgeräusche vermeiden?

Normale Darmgeräusche können unter anderem durch eine ausgewogene Ernährung mit besonders bekömmlichen Gewürzen (Kümmel, Ingwer) und durch das bewusste, langsame Essen von Speisen gemindert werden. Bei krankheitsbedingten Geräuschen bedarf es dagegen einer ursächlichen Behandlung.

Wie entstehen Darmgeräusche?


Darmgeräusche (Borborygmus) sind in erster Linie ein Zeichen dafür, dass das Organ aktiv ist und Mahlzeiten verdaut. Wie der Magen ist auch der Darm ständig am Arbeiten. Eine Aufgabe des Darms ist es, den Speisebrei in wellenförmiger Bewegung in Richtung Darmausgang zu befördern (Peristaltik). Dabei sind 5 bis 10 Darmgeräusche pro Minute vollkommen normal.1 Meistens nehmen wir sie gar nicht wahr.

Zudem entstehen die typischen Darmgeräusche bei der Vermischung des Darminhalts mit Luft und Gasen. Diese sind umso lauter, je mehr Luft beziehungsweise Gase sich im Darm befinden.

Woher kommen Luft und Gase im Darm?

Zum einen gelangt Luft beim Essen, Schlucken und Sprechen mit in den Magen und anschließend bis in den Darm. Zum anderen entstehen bei der Verdauung schwer verdaulicher Kohlenhydrate die Gase Kohlendioxid und Wasserstoff.

Die Darmgeräusche sind nicht mit Magenknurren zu verwechseln. Zwar kann beides ähnlich klingen, das Magenknurren ist aber meist ein Hinweis auf Hunger und einen leeren Magen. Darmgeräusche treten hingegen eher nach dem Essen auf.

Gründe für das vermehrte Grummeln im Bauch


Hinter den vermehrten Darmgeräuschen können beispielsweise folgende Auslöser stecken:

Was in Sachen Darmgrummeln normal ist und was nicht, ist schwer zu beurteilen. Nehmen die Geräusche im Darm aber scheinbar grundlos zu oder werden sie von weiteren Beschwerden (Verstopfung, Darmkrämpfen, anhaltenden Blähungen) begleitet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Symptome abklärt.

Welche Lebensmittel können Darmgeräusche verursachen?

Es ist bekannt, dass bei der Verdauung spezieller Nahrungsmittel besonders viele Gase gebildet werden und sie dadurch häufig Blähungen und Darmgeräusche auslösen. Dazu gehören:

  • Kohlgemüse (Wirsing, Grünkohl, Kohlrabi, Weißkohl)
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen)
  • frisches Brot
  • Zwiebeln, Lauch, Knoblauch
  • fetthaltiger Käse wie Camembert, Gorgonzola oder Bergkäse
  • Trockenfrüchte (getrocknete Pflaumen, Aprikosen)

Gelegentliches Bauchgrummeln, vor allem nach dem Genuss der genannten Speisen, ist daher kein Grund zur Sorge.

Gut zu wissen: Verstärktes Bauchgrummeln durch angehaltene Luft

Gerade in angespannten oder stressigen Situationen neigen Menschen dazu, die Luft anzuhalten. Viele wollen dabei laute Atemgeräusche unterdrücken, um nicht aufzufallen, beispielsweise bei einem Vortrag oder Bewerbungsgespräch. Doch genau dieses Verhalten fördert Darmgeräusche, denn es wird so mehr Luft geschluckt und die Bauchmuskulatur verkrampft sich.

Ungewöhnliche Darmgeräusche: Diese Krankheiten können dahinter stecken

In einigen Fällen kann der Borborygmus ein Hinweis auf ein Problem im Magen-Darm-Trakt sein. Verstärkte Darmgeräusche lassen beispielsweise auf folgende Ursachen schließen:

  • Magen-Darm-Infekte: Eine Virusinfektion (zum Beispiel mit Noro- oder Rotaviren) kann neben Symptomen wie Durchfall und Erbrechen ebenfalls mit lauten Darmgeräuschen einhergehen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Auch bei Menschen, die an einer Intoleranz – zum Beispiel gegen Fruktose oder Laktose – leiden, rumort der Darm häufiger. Den Betroffenen fehlt ein wichtiges Enzym, das normalerweise bestimmte Nahrungsbestandteile (zum Beispiel Milchzucker) aufspaltet. Sie müssen von den Darmbakterien zerlegt werden, wobei Gase entstehen.
  • Reizdarm: Bei einem Reizdarm ist die Funktion des Organs gestört. Wieso, konnten Mediziner bisher noch nicht vollständig klären. Es wird angenommen, dass vor allem Stress ein auslösender Faktor beim Reizdarmsyndrom ist.
  • Entzündung des Darms: Sowohl akute als auch chronische Entzündungen des Darms (zum Beispiel durch Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa) können neben weiteren Beschwerden verstärkte Darmgeräusche auslösen.

Besonders wenn die Darmgeräusche häufiger auftreten, sie nach einer Umstellung des Essverhaltens und der Ernährung nicht verschwinden und weitere Symptome wie Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Durchfall oder sehr frühzeitig einsetzendes Völlegefühl beobachtet werden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Darmgeräusche in der Schwangerschaft

Blähungen gehören zu den häufigen Beschwerden in der Schwangerschaft. Aufgrund der hormonellen Umstellung ist der Darm träger und der Nahrungsbrei verbleibt länger an Ort und Stelle, wodurch mehr Gas gebildet wird. Die Darmgeräusche, die dabei entstehen, sind in der Regel völlig normal. Wenn die Beschwerden durch den Verzicht auf blähende Lebensmittel und die Anwendung von Hausmitteln nicht besser werden oder weitere Symptome wie Krämpfe hinzukommen, ist es für Schwangere ratsam, Ihren Arzt zu konsultieren.

Sonderfall: Darmgeräusche bei einem Darmverschluss

Besonders auffällig sind die Darmgeräusche bei einem Darmverschluss:

  • Zischende, metallisch klingende Geräusche weisen auf einen mechanischen Darmverschluss hin; in diesem Fall wird der Weitertransport der Nahrung in Dick- oder Dünndarm durch ein Hindernis (zum Beispiel ein harter Kotballen oder ein Tumor) blockiert.
  • Bei einem paralytischen Darmverschluss nimmt der Arzt hingegen überhaupt keine Geräusche im Darmbereich wahr („Totenstille“). Der Darm ist gelähmt und hat seine Tätigkeit eingestellt.

Ein Darmverschluss geht teilweise mit starken Bauchschmerzen und Erbrechen (zum Teil auch von Kot) einher. Bei Verdacht auf einen Darmverschluss sollte unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. Denn im schlimmsten Fall kann es zu einem Durchbruch der Darmwand (Perforation) kommen, eine lebensbedrohliche Komplikation.

Wie diagnostiziert der Arzt Darmgeräusche?


Wie kann der Arzt die Ursache von Darmgeräuschen diagnostizieren? In erster Linie befragt er den Patienten

  • nach der Art der Geräusche (Klang, Ausprägung),
  • wie häufig sie auftreten,
  • ob Zusammenhänge mit der Nahrungsaufnahme erkennbar sind und
  • ob weitere Symptome auftreten.

Tipp:

Wenn Sie wiederkehrend mit unangenehmen Darmgeräuschen zu tun haben, ist das Führen eines Ernährungstagebuchs sinnvoll: Notieren Sie sich über einige Tage Nahrungsmittel, das Auftreten des Bauchgrummelns (Dauer, Charakteristik, Intensität) und was sonst noch wichtig ist, zum Beispiel stressige Situationen. Dies kann Ihnen und Ihrem Arzt helfen, eine Diagnose zu stellen.

Anschließend an das Patientengespräch wird der Mediziner den Bauch behutsam nach Verhärtungen abtasten und mit einem Stethoskop abhören. Beim Abhören (Auskultation) teilt der Arzt den Bauch gedanklich in vier gleichmäßige Felder auf und setzt das Stethoskop für mindestens 15 Sekunden sowohl oben, unten, rechts und links an, um alle Bauchbereiche zu erfassen.1 Normalerweise fabriziert der Darm stetig Laute, die glucksend, gurgelnd oder dumpf klingen. Nimmt der Arzt paukenähnliche Töne, metallisch klingende oder gar keine Geräusche wahr, sind das Anzeichen für eine Erkrankung oder sogar einen Notfall, der sofort behandelt gehört.

So können Sie Darmgeräusche vermeiden


Mit diesen Tipps gehen Sie bis zu einem gewissen Maß vorbeugend gegen das normale Bauchgrummeln vor:

  • Würzen Sie Ihre Speisen mit Kümmel, Kreuzkümmel, Koriander oder Ingwer. Diese regen die Verdauung an und helfen, auch Hülsenfrüchte oder Kohl bekömmlicher zu machen.
  • Essen Sie langsam und bewusst. Das Herunterschlingen von Speisen führt dazu, dass Sie mehr Luft schlucken, was Blähungen auslöst.
  • Trinken Sie stilles warmes Wasser oder ungesüßten Tee (zum Beispiel aus Fenchel), um Ihren Magen-Darm-Trakt zu entspannen.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, viel Schlaf und reichlich Bewegung an der frischen Luft, um gute Grundvoraussetzungen für eine gesunde Verdauung zu schaffen.

Gibt es Hilfe bei akuten Darmgeräuschen?
Nach dem Mittagessen haben Sie ein wichtiges Meeting. Doch dann – gerade, wenn alle Teilnehmer schweigen – wird Ihre Verdauung aktiv und Ihr Darm macht sich durch munteres Grummeln bemerkbar. Wirklich viel können Sie gegen die Darmgeräusche nicht unternehmen, da diese nicht kontrollierbar sind. Meist ist es das Beste, einfach darüber hinweg zu sehen und entspannt zu bleiben. Stress und innere Anspannung könnten Magen und Darm zusätzlich negativ beeinflussen. Und oftmals nehmen andere die Geräusche gar nicht so stark wahr, wie Sie selbst.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Flake, Frank/Runggaldier, Klaus: Arbeitstechniken A – Z für den Rettungsdienst. Bildatlas Rettungsdienst. München [u.a.]: Urban & Fischer. 2008. S. 16.