Behandlung von Reflux im Überblick
Die Behandlung von Reflux sollte sich im Allgemeinen immer an den genauen Ursachen der Beschwerden orientieren. Viele Auslöser, wie zum Beispiel Stress oder die falsche Ernährung, können dafür verantwortlich sein, dass die Refluxkrankheit entsteht und sich letztendlich in einer Vielzahl von Symptomen offenbart.
Deshalb sollten Sie – im Besonderen dann, wenn das Leiden über mehrere Tage oder sogar Wochen bestehen bleibt – einen Arzt aufsuchen. Ein guter erster Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt. Dieser wird Sie gründlich untersuchen, eine fundierte Diagnose stellen sowie gegebenenfalls eine passende Therapie in die Wege leiten oder Sie an einen Experten (Gastroenterologen) verweisen.
Sonderfall stiller Reflux
Stiller Reflux zeichnet sich dadurch aus, dass obwohl Magensäure austritt, kein Schmerzgefühl in der Speiseröhre entsteht. Ärzte müssen daher bei der Diagnose auf andere Symptome wie Heiserkeit oder Schluckbeschwerden achten. Die Behandlung von stillem Reflux unterscheidet sich nicht zur Therapie von gewöhnlichem Reflux.
Welche Medikamente gibt es gegen Reflux?
In der Behandlung von Reflux stehen vor allem Medikamente im Fokus, welche die Magensäure binden oder deren Produktion drosseln. Dazu gibt es sowohl Präparate, für die Sie ein Rezept vom Arzt benötigen, als auch solche, die Sie ohne Rezept in jeder Apotheke erhalten. Abhängig ist das von der Dosierung des Wirkstoffes.
Antazida, PPI und H2-Blocker als Medikamente gegen Reflux
Sehr häufig werden in der Behandlung von Reflux sogenannte Antazida als Medikamente eingesetzt. Diese haben den Vorteil, dass sie in kurzer Zeit wirken und die Magensäure neutralisieren. Zudem sind Antazida meist gut verträglich.
Auf der anderen Seite stehen als Medikamente gegen Reflux beispielsweise die Protonenpumpenhemmer (PPI) oder sogenannte H2-Blocker zur Verfügung. Die PPI verhindern, dass der Magen zu viel Säure produziert. Die H2-Blocker kommen zum Einsatz, um die Herstellung von Magensaft zu senken.
Medikamente gegen Reflux sind in folgenden Darreichungsformen erhältlich:
- Reflux-Sprays
- Gels
- Granulate
- Tabletten
- Kapseln
- Kautabletten
Reflux-Sprays haben den besonderen Vorteil, dass sie bei der Einnahme den Rachen befeuchten und dadurch die empfindlichen Schleimhäute beruhigen. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker dazu beraten, welches Medikament für Sie bei Reflux am besten geeignet ist.
Welche Hausmittel werden zur Behandlung von Reflux eingesetzt?
In einigen Fällen können Hausmittel die Behandlung von Reflux zusätzlich unterstützen. Zur Verfügung stehen den Betroffenen beispielsweise:
- Kräutertees entspannen den Magen und sind in der Lage, die Produktion der Säure etwas zu bremsen. Im Besonderen eignen sich Aufgüsse aus Malve, Kamille, Melisse oder Fenchel, um lästiges Sodbrennen zu verringern.
- Haferflocken enthalten reichlich Stärke, die Magensäure kompensiert. Am besten integrieren Sie die Flocken in Ihre tägliche Ernährung.
- Heilerde in Wasser aufgelöst kann helfen, überschüssige Magensäure zu binden. Das Pulver ist in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich.
- Wärmflaschen auf dem Bauch beruhigen allgemein die Verdauung. Legen Sie diese jedoch nie direkt auf die Haut, sondern verwenden Sie immer eine Schutzhülle, um Verbrennungen zu vermeiden.
Bei nur kurzzeitig bestehenden Beschwerden, die zum Beispiel auf ein zu üppiges Festmahl zurückzuführen sind, reicht die Anwendung von Hausmitteln häufig schon aus.
Umstellung der Lebensgewohnheiten zur Behandlung von Reflux
Es gibt Faktoren, die das Auftreten von Säurereflux sowie vielen anderen Krankheiten im Magen-Darm-Trakt begünstigen. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Refluxbeschwerden ihre Lebensgewohnheiten hinterfragen und diese gegebenenfalls umstellen. Betroffenen wird empfohlen, Folgendes zu meiden:
- sehr fettige, stark gewürzte und besonders zuckerhaltige Speisen
- generell zu große Portionen beim Essen
- hochprozentiger Alkohol
- Nikotin
- Kaffee
- Getränke, die viel Kohlensäure enthalten
Schon kleine Änderungen im Alltag können bei Patienten dazu führen, dass die Beschwerden nachlassen und die Symptome sich bessern.
Wie bei Reflux ernähren?
Um Reflux bestmöglich zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen als Teil der Behandlung umsetzen:
- Umstellung auf eine fettarme und vitaminreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen (beispielsweise enthalten in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten).
- Integrierung von viel Bewegung und körperlicher Betätigung in den Alltag, um die Verdauung allgemein in Schwung zu bringen.
- Entspannt Essen, das bedeutet, sich Zeit für die einzelne Mahlzeit zu nehmen, nicht zu schlingen, gründlich zu kauen und lieber mehrere kleine Portionen über den ganzen Tag verteilt zu sich zu nehmen.
Doch auch die genannten Aspekte können Sodbrennen und saures Aufstoßen nicht immer verhindern. Wenn Beschwerden nur gelegentlich auftreten und bald wieder verschwinden, ist das jedoch kein Grund zur Beunruhigung
Tipps zur Behandlung von nächtlichem Reflux
Viele Betroffene kennen das Problem: Sie gehen zum Schlafen, finden dann aber keine Ruhe. Der Grund dafür ist das unangenehme Brennen in der Brust. Das Sodbrennen wird durch die liegende Körperposition, die einen Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre begünstigt, ausgelöst. Zur Behandlung des nächtlichen Refluxes empfiehlt es sich, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen, um dem sauren Mageninhalts den Rückfluss zu erschweren. Außerdem sollten Sie am besten auf der linken Seite schlafen. Dabei liegt die Speiseröhre oberhalb des Magens, was das Auftreten von Beschwerden unwahrscheinlicher macht.
Wann sollten sich Patienten bei Reflux operieren lassen?
Leidet ein Betroffener unter starkem, langanhaltendem Reflux, der durch kein anderes Mittel gelindert werden kann, ist manchmal eine operative Behandlung (Fundoplicatio) sinnvoll. Ziel des chirurgischen Eingriffes ist es, den Rückfluss des Magensaftes in die Speiseröhre und so langfristige Schädigungen zu verhindern.
Dafür legt der Mediziner einen kleinen Teil des oberen Magens um das Ende der Speiseröhre und näht dieses dort fest. Dadurch wird der Schließmuskel, der den Magen von der Speiseröhre abgrenzt, verstärkt und das Aufsteigen von Magensäure erschwert. In der Regel geschieht dies durch einen minimal-invasiven-Eingriff. Das bedeutet, dass die Bauchdecke bei der Operation geschlossen bleibt und die Chirurgen lediglich einen kleinen Schnitt in die Haut machen, um durch diesen ihre Geräte zu führen. Die Betroffenen sind nach dem Eingriff häufig beschwerdefrei. Nur in seltenen Fällen kann die Refluxkrankheit auch nach der Operation weiterhin Probleme bereiten.