Häufig gestellte Fragen zu Magenproblemen durch Kaffee

Wie wirkt sich Kaffee auf den Körper aus?

Kaffee - beziehungsweise das enthaltene Koffein - kann sich stimulierend und konzentrationsfördernd auf den menschlichen Organismus auswirken. Bei manchen Menschen löst es aber ebenso Unruhe oder Magen-Darm-Probleme wie Sodbrennen, Blähungen, oder Magenschmerzen aus.

Wie viel Kaffee ist zu viel?

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist eine tägliche Dosis Koffein von bis zu 200 Milligramm für einen gesunden erwachsenen Menschen unbedenklich.1 Hierbei handelt es sich jedoch um einen groben Richtwert, der von Person zu Person, je nach Alter und gesundheitlicher Verfassung, variieren kann.

Wie entstehen Magen-Darm-Beschwerden durch Kaffee?

Kaffee kann die Magen-Darm-Tätigkeit steigern und damit die Produktion von Verdauungsgasen fördern. Beispielsweise Blähungen sind dann die Folge. Durch den hohen Säuregehalt im Kaffee kann ebenso die Magensäureproduktion gefördert werden und das Risiko für Sodbrennen steigt.

Welche Wirkung hat Kaffee auf Magen und Darm?


Koffein wirkt nicht nur stimulierend, sondern verbessert zudem die Konzentration und Merkfähigkeit des Gehirns. Für manch einen ist die morgendliche Tasse Kaffee daher unentbehrlich, um in den Tag zu starten. Doch was passiert eigentlich im Körper, genauer gesagt im Magen-Darm-Trakt, nachdem der Kaffee getrunken wurde?

Sobald der Kaffee im Magen angekommen ist, wird eine Reihe von Prozessen in Gang gesetzt. So regen die Kaffeesäuren beispielsweise die Magenschleimhaut zur Bildung von Magensäure an. Auf diese Weise kann Kaffee hilfreich sein, um Nahrung besser zu verdauen.2

Zusätzlich regt Kaffee die Produktion des Verdauungshormons Cholezystokinin an. Dadurch erhöht das Getränk die Peristaltik (die wellenförmigen Bewegungen des Darmes, die dazu beitragen, den Nahrungsbrei weiter zu transportieren) und die Kontraktion der Gallenblase. Bei manchen Menschen kann Kaffeekonsum deshalb abführend wirken.3

Das im Kaffee enthaltene Koffein spielt zudem eine Rolle, ist aber nicht der einzige Auslöser von Beschwerden. Denn Kaffee enthält einige Inhaltstoffe die den Magen-Darm-Trakt übersäuern können. Es liegt also vermutlich am Zusammenspiel aus Inhaltstoffen, der Menge des Kaffees und der Anfälligkeit des eigenen Magens, wenn es zu Beschwerden kommt.

Wie viel Kaffee ist zu viel?

Beschwerden durch Kaffee treten oft erst dann auf, wenn wir zu viel davon getrunken haben. Was zu viel Kaffee ist, hängt dabei aber stark von der Person und dem sonst üblichen Kaffeekonsum ab. Bei Kaffee stellt sich nämlich ein Gewöhnungseffekt ein: Das heißt, wer ihn täglich trinkt, wird bei gleichbleibender Menge wahrscheinlich keine Beschwerden davon bekommen. Solange der Kaffeekonsum nicht im Übermaß stattfindet, bestehen laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) keine nennenswerten gesundheitlichen Risiken.1 Eine Tagesdosis von bis zu 200 Milligramm Koffein erachtet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit für die gesunde erwachsene Bevölkerung als unbedenklich.2

Wie löst Kaffee Magenbeschwerden aus?


Woher genau die Beschwerden im Magen-Darm-Trakt nach dem Kaffee kommen, ist nicht umfassend geklärt. Folgende Nebenwirkungen treten häufig auf:

  • Aufgrund seiner anregenden Wirkung auf die Darmperistaltik, seines Säuregehalts und seiner osmotischen Eigenschaften kann Kaffee Durchfall auslösen. Zudem können einzelne Bestandteile wie Koffein und gegebenenfalls zugefügte Milchprodukte das Problem verstärken.
  • Gelegentlich kommen auch Blähungen durch Kaffeetrinken vor. Für Blähungen ist meist eine vermehrte Gasbildung in Magen oder Darm verantwortlich. Vermutlich verstärkt das Heißgetränk diese Gasproduktion, weil es die Magen-Darm-Bewegungen steigert und auf diese Weise noch unzureichend verdaute Bestandteile der Nahrung in den Dickdarm befördert – was die dortigen, gasbildenden Bakterien freut und so zu den unangenehmen Flatulenzen führen kann.
  • Gerade auf nüchternen Magen drohen Magenschmerzen durch Kaffee. Wenn Sie gerne schon morgens Kaffee trinken, sollten Sie vorher eine Kleinigkeit frühstücken, da der Kaffee so langsamer aufgenommen wird. Einer der Gründe für die Magenreizung durch Kaffee ist wohl die enthaltene Chlorogensäure sowie Gerb- und Bitterstoffe.
  • Kaffee bewirkt, wie bereits erwähnt, eine gesteigerte Säureproduktion des Magens. Das kann den Appetit anregen, aber auch Sodbrennen auslösen. Sodbrennen ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, der entsteht, wenn saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt.
  • Vor allem Kaffeesorten mit einem hohen Säureanteil können bei einem empfindlichen Magen zu Verdauungsstörungen wie einem Blähbauch führen. Hier schafft mitunter bereits die Wahl einer magenfreundlicheren Kaffeesorte mit einem geringeren Säureanteil Abhilfe.
  • Weiterhin kann übermäßiger Kaffeekonsum, zusammen mit weiteren Faktoren wie einer genetischen Veranlagung, auch Magengeschwüre begünstigen.4 Wer bereits unter einem Magengeschwür leidet, sollte daher Kaffee nur in Maßen genießen.5
Infografik zu Magenbeschwerden, die durch Kaffee verursacht werden

Auswirkungen von Kaffee auf Herz und Kreislauf

Koffein hat auch Einfluss auf unser Herz-Kreislauf-System: Durch den Konsum von Koffein schlägt das Herz häufiger und kräftiger und auch der Blutdruck steigt minimal an. Gesundheitsschädlich sind diese Einflüsse aber meist nicht. Bei einem niedrigen Blutdruck kann sich eine Tasse Kaffee positiv auswirken, da das Koffein den trägen Kreislauf in Schwung bringt. Eine Studie ergab sogar das circa drei Tassen Kaffee am Tag vor Herzkrankheiten schützen können. Die Arterien der regelmäßig kaffeetrinkenden Versuchspersonen wiesen weniger Gefäßverkalkungen auf.

Wie wird Kaffee bekömmlicher?


Um Durchfall, Blähungen, Sodbrennen oder Magenschmerzen durch Kaffee zu vermeiden, sollten Sie idealerweise nicht zu viel Kaffee trinken. Komplett auf Kaffee verzichten, müssen Sie aber zum Glück nicht. Wir haben einige Tipps, wie Kaffee besser vertragen wird.

Tipp 1: Die Röstung macht den Unterschied

Je länger die Kaffeebohnen geröstet werden, desto weniger Säure enthalten sie – das macht den Kaffee bekömmlicher. Achten Sie beim Kauf Ihres Kaffee also darauf, dass er möglichst lange geröstet wurde. Eventuell ist bereits im Vorfeld ein wenig Recherche nötig.

Tipp 2: Die Sorte mit Bedacht auswählen

Auch die Sorte kann Einfluss haben, ob Sie nach dem Genuss von Kaffee Blähungen und andere lästige Symptome bekommen. Herkömmlicher Kaffee wird aus Robusta-Bohnen hergestellt, er ist koffeinhaltiger und daher etwas schlechter verträglich für unseren Magen. Greifen Sie, um Beschwerden wie Blähungen, Sodbrennen oder Magenschmerzen durch Kaffee zu vermeiden, zu Kaffee aus Arabica-Bohnen.

Tipp 3: Espresso trinken

Wer bei Kaffee unter Sodrennen und Blähungen leidet, verträgt Espresso oft problemlos. Auch wenn Espresso bitterer schmeckt, ist er für den Magen bekömmlicher. Das liegt daran, dass er aus Arabica-Bohnen hergestellt wird, welche weniger Koffein enthalten. Außerdem werden die Bohnen beim Espresso länger geröstet, wodurch sie besser vertragen werden.

Hinzu kommt beim Espresso ein schnellerer Zubereitungsprozess: Wie der Name schon sagt, wird Espresso gepresst, dadurch entzieht das heiße Wasser dem Pulver nur wenig Inhaltstoffe – ein weiterer Grund, warum Espresso bekömmlicher ist als Kaffee. Nebenbei bemerkt: Ein Espresso enthält 50 Milligramm Koffein, das ist nur halb so viel wie eine Tasse Kaffee.

Tipp 4: Kaffee richtig kochen

Wie wir den Kaffee zubereiten, kann ebenfalls Einfluss darauf haben, wie gut wir ihn vertragen. Denn meistens sind die Inhaltstoffe im Kaffee für anschließende Magenschmerzen verantwortlich – und die gelangen je nach Zubereitung mehr oder weniger gut ins Heißgetränk.

Der normale Filterkaffee zum Beispiel zieht mehrere Minuten in kochendem Wasser, dadurch enthält er jede Menge Inhaltstoffe, die Blähungen oder Sodbrennen auslösen können. Bereiten Sie Ihren Kaffee daher lieber auf andere Weise zu, zum Beispiel in einer Kaffeepresse.

Tipp 5: Kaffee mit Milch?

Kaffee wird in der Regel mit etwas Milch oder Kaffeesahne besser vertragen. Koffein und andere Inhaltstoffe im Getränk werden durch das in der Milch enthaltene Fett langsamer aufgenommen, dadurch wird die Wirkung abgeschwächt.

Tipp 6: Kaffee durch Alternativen ersetzen

Wenn weiterhin Beschwerden bestehen, sollten Sie sich überlegen, eventuell ganz auf Kaffee zu verzichten. Als Ersatz für Kaffee bieten sich zum Beispiel Schwarz- oder Grüntee an. Diese Teesorten enthalten genau wie Kaffee Koffein, sind aber bekömmlicher für den Magen.

Wer eine koffeinfreie Alternative sucht, kann Lupinenkaffee probieren. Dieser ist weniger bitter und säureärmer als herkömmlicher Kaffee und gilt damit als besonders magenschonend.

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
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