Häufig gestellte Frage zu Darmverschluss beim Baby


Was sind typische Symptome?

Zu den Symptomen gehören ein verhärteter Bauch, starker Schmerz, Appetitlosigkeit, Durchfall, Blut im Stuhl und das Erbrechen von Nahrung oder Kot.

Was tun bei einem Verdacht auf einen Darmverschluss?

Beim Verdacht eines Darmverschlusses ist schnellst möglichst ein Arzt aufzusuchen.

Welcher Ursachen hat der Darmverschluss bei Babys

Ein Darmverschluss beim Baby oder Kleinkind wird häufig durch mechanische Auslöser (zum Beispiel Kotklumpen) verursacht.

Wie wird ein Darmverschluss bei Babys behandelt?

Die Behandlung eines Darmverschlusses besteht in der Regel aus einem Einlauf oder einer Operation.

Lässt sich der Darmverschluss vorbeugen?

Die Vorbeugung eines Darmverschlusses beim Baby ist nur begrenzt möglich.

Darmverschluss: Gehen Sie bei diesen Anzeichen mit Ihrem Baby zum Arzt


Bei den folgenden Beschwerden ist Achtsamkeit geboten, weil sie ein Hinweis auf einen Darmverschluss sein können:

  • Das Baby schreit, zieht aufgrund von heftigen Bauchschmerzen die Beine an und lässt sich durch nichts beruhigen.
  • Die Bauchschmerzen treten akut auf, sind von Anfang an sehr stark und verlaufen schubartig.
  • Der Bauch ist hart und schmerzt bei Druck.
  • Der Nachwuchs leidet an Appetitlosigkeit.
  • Das Baby oder Kleinkind erbricht Nahrung.
  • Blasse Haut und kalter Schweiß zeigen sich als Zeichen für Angst oder einen Schockzustand.

Im Frühstadium tritt zunächst häufig wässriger, schleimiger Durchfall auf, wenn der flüssige Stuhl noch am blockierten Darmabschnitt vorbeirutscht. Das heißt: Nicht immer kommt es bei einem Ileus zu einem Ausbleiben des Stuhlgangs. Bei einem kompletten Darmverschluss kann es passieren, dass das Baby Kot erbricht, der über den normalen Weg keine Möglichkeit zum Entweichen hat.

Mechanische Ursachen für den Darmverschluss bei Baby und Kind


Ein Ileus kann mechanische oder funktionelle Gründe haben. Bei einem funktionellen Darmverschluss versagt die natürliche Darmbewegung aufgrund einer Erkrankung der Muskulatur oder des Nervensystems. Diese Form des Darmverschlusses ist bei Kindern äußerst selten. In den allermeisten Fällen ist der Darmverschluss bei einem Baby oder Kleinkind auf mechanische Ursachen zurückzuführen. So können beispielsweise zu harter Kot, Verwachsungen oder verschluckte Kleinteile den Darm blockieren.

Ein Grund für einen mechanischen Darmverschluss bei Babys ist die sogenannte Invagination oder Einstülpung des Dünndarms. Dabei knickt der Dünndarm so ein, dass er die Darmbewegung des Dickdarms beeinträchtigt. Aufgrund des Wachstumsschubs in den ersten Lebensjahren sind Säuglinge und Kleinkinder davon am meisten betroffen. Eine weitere, bei Kindern häufig anzutreffende Ursache ist eine Verdrehung des Darms (Volvulus). Windet sich die Darmschlinge um sich selbst, schnürt sie eine Passage des Darms ab und verhindert so den Weitertransport des Nahrungbreis.

Impfung erhöht Risiko für Darmeinstülpungen

Seit September 2013 ist die Rotavirus-Impfung in Deutschland Bestandteil der Standardimpfungen für Säuglinge. Rotaviren zählen zu den häufigsten Auslösern von Durchfall und Erbrechen, was durch den hohen Flüssigkeitsverlust für Neugeborene schnell gefährlich werden kann. Nach der Impfung besteht kurzzeitig eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Darminvaginationen entstehen, wodurch ebenfalls das Risiko für einen Darmverschluss beim Baby steigt. Daher sollten Eltern, nachdem ihr Kind gegen Rotaviren geimpft wurde, besonders auf mögliche Symptome eines Ileus achten.

Ein Darmverschluss kann beim Säugling auch direkt nach der Geburt entstehen. Manche Neugeborene haben Schwierigkeiten, das Kindspech oder Mekonium (eine Masse aus Galle, Fruchtwasser und verschluckten Hautzellen, die sich vor der Geburt im Darm des Babys ansammelt) auszuscheiden, sodass es gleich in den ersten Tagen zu einem Darmverschluss kommt.

Diagnose und Behandlung


Je schneller ein Ileus diagnostiziert wird, desto besser. Dafür tastet der Arzt zunächst den Bauch des Kindes ab. Mit einer Ultraschalluntersuchung oder einer Röntgenaufnahme lässt sich feststellen, was die Blockade im Darm verursacht. Der Arzt kann einen Darmverschluss mit Mekonium bei Neugeborenen oft mit einem Einlauf aus einer Kochsalzlösung beseitigen. Diese sanfte Behandlungsmethode ist zudem vielversprechend bei einem durch verhärteten Kot ausgelösten Darmverschluss.

Liegt eine Einstülpung des Dünndarms oder eine Darmverschlingung vor, ist meistens eine Operation nötig, bei der der Chirurg den Darm wieder in seine richtige Position bringt. Wird der Darmverschluss zu spät bemerkt und ist die Darmwand bereits verletzt, muss das beschädigte Stück des Darms entfernt werden. Hier besteht die Gefahr, dass durch die Vernarbung neue Hindernisse im Darm entstehen, die das Risiko für einen wiederholten Darmverschluss in Zukunft erhöhen. Nach der Operation bleibt das Baby oder Kleinkind zunächst auf der Intensivstation und erhält eine intravenöse Versorgung, bis der Darm wieder voll funktionsfähig ist.

Darmverschluss beim Baby vorbeugen?


Vorbeugend sind Sie als Eltern kaum in der Lage, etwas gegen einen Darmverschluss beim Baby oder Kind zu machen. Folgende Maßnahmen können Sie jedoch ergreifen:

  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme
  • viel Bewegung
  • Vorsicht beim Spielen mit verschluckbaren Kleinteilen

Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind reichlich trinkt und körperlich aktiv ist, verringern Sie die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungen, die in besonders schweren Fällen einen Darmverschluss verursachen können. Lassen Sie Ihr Baby außerdem nie ohne Aufsicht mit kleinteiligen Spielsachen spielen. Einmal in den Mund gesteckt, werden die Teilchen schnell verschluckt und können einen Verschluss des Darms hervorrufen.

Einer Einstülpung des Dünndarms oder einer Darmverschlingung lässt sich jedoch nicht vorbeugen. Hier ist es wichtig, Anzeichen für einen Darmverschluss so früh wie möglich zu erkennen und das Baby unverzüglich zum Arzt zu bringen.

Unbedenkliche Verdauungsbeschwerden

Glücklicherweise sind Verdauungsbeschwerden bei Neugeborenen und Kleinkindern meistens von harmloser Natur. Schließlich muss sich das Verdauungssystem nach der Geburt erst auf Nahrung einstellen. Daher kommt es viel häufiger zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bei leichten Verdauungsproblemen ist es nicht nötig, zum Arzt zu gehen. Mit Ruhe, Wärme und einer Bauchmassage verschwindet das Bauchweh oft bald wieder.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren
Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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