Häufig gestellte Fragen zu Darmkrämpfen

Welche Ursachen haben Darmkrämpfe?

Zu den typischen Auslösern von Darmkrämpfen zählen beispielsweise verdorbene Lebensmittel, übermäßiger Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Nikotin und Koffein), zu viel Luft im Bauch, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, Reizdarm oder Lebensmittelunverträglichkeiten.

Welche Begleitsymptome von Darmkrämpfen gibt es?

Oftmals gehen mit Darmkrämpfen Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Darmgeräusche und ein generelles Krankheitsgefühl einher.

Wie werden Darmkrämpfe diagnostiziert?

Mediziner nutzen zur eindeutigen Diagnose von Darmkrämpfen zum Beispiel Methoden wie Ultraschalluntersuchungen, Darmspiegelungen oder Computertomographie. Können organische Ursachen ausgeschlossen werden, untersuchen Ärzte den Betroffenen auch hinsichtlich eines möglichen Reizdarmsyndroms. Hinweise darauf sind zusätzlich auftretende Blähungen, Verstopfung oder Durchfall.

Welche Hausmittel helfen bei Darmkrämpfen?

Zur Linderung der Beschwerden bei Darmkrämpfen können zum Beispiel Wärmflaschen, warmer Tee, Kräuter (wie Kümmel oder Blutwurz), Öle (beispielsweise mit Sanddorn, Kümmel oder Kamille) oder auch Bitterstoffe (Wermut oder gelber Enzian) beitragen.

Ursachen von Darmkrämpfen


Im Folgenden sind die häufigsten Gründe für Darmkrämpfe aufgeführt:

  • Verdorbene Lebensmittel, eine fettige beziehungsweise ungesunde Ernährung sowie der übermäßige Konsum von Alkohol, Nikotin als auch Koffein können sich negativ auf den Magen-Darm-Bereich auswirken und Darmkrämpfe verursachen.
  • Viel Luft im Bauch: Eine der typischen Ursachen von Darmkrämpfen ist die Anstauung von Luft im Darm. Das geschieht vor allem dann, wenn die Luft aufgrund von Blähungen, sehr hartem Stuhlgang oder einer Verstopfung nicht richtig entweichen kann. Auch der Verzehr einer großen Menge blähender Lebensmittel wie Bohnen oder Sauerkraut kann schmerzhafte Krämpfe verursachen. Diese lassen jedoch meistens schnell nach, sobald sich die „gefangenen Winde“ befreit haben.
  • Entzündungen in Magen und Darm: Stehen die Darmkrämpfe im Zusammenhang mit akutem Durchfall, können sie infektiös (Viren- oder Bakterien) bedingt sein. Ist nicht nur der Dünndarm, sondern auch Magen oder Dickdarm betroffen, spricht man von einer Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis).
  • Verengung des Darms (Darmstenose): Eine Verengung des Darms kann entweder angeboren oder die Folge einer chronischen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder sein. Auch Ausstülpungen, sogenannte Divertikel, ein Darmverschluss oder Darmkrebs sind weitere organische Ursachen, die zu einer Verengung des Darms und damit zu Darmkrämpfen führen können.
  • Reizdarmsyndrom: Darmkrämpfe, Völlegefühl und Blähungen sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms. Psychische Belastungssituationen können diese verstärken.
  • Ernährung: Treten kolikartige Beschwerden regelmäßig nach dem Essen auf, kann eine Lebensmittelunverträglichkeit (zum Beispiel Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit) dahinterstecken. Außerdem können bestimmte Medikamente wie Abführmittel bei empfindlichen Menschen Darmkrämpfe auslösen.

Vorsicht: Mitunter können auch Menstruationsbeschwerden für Krämpfe und Schmerzen im Unterleib verantwortlich sein. Nicht immer muss also der Darm dahinterstecken.

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Begleitsymptome von Darmkrämpfen


In der Regel sind neben den Darmkrämpfen auch weitere Beschwerden typisch, wie zum Beispiel:

Darmkoliken: Die stärkste Form der Darmkrämpfe

Bei sehr heftigen Darmkrämpfen spricht der Arzt von einer Darmkolik (nicht zu verwechseln mit den Koliken bei Babys). In der Regel lassen sich Darmkoliken im Dickdarm lokalisieren.

Eine Darmkolik äußert sich generell durch Schmerzen der höchsten vorstellbaren Stufe, die sich bewegungsabhängig und in Form von Intervallen äußern: Es gibt Phasen mit starken Beschwerden im Wechsel mit relativer Schmerzfreiheit.

Darmkoliken entstehen, wenn die Darmmuskulatur in ihren natürlichen Kontraktionsbewegungen gestört wird und sich krampfartig zusammenzieht. Gründe dafür sind unter anderem Reizungen oder Blockaden der Darmbewegung, die beispielsweise bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auftreten können.

Diagnose bei Darmkrämpfen


Bei der Vielzahl an Ursachen, die Darmkrämpfe auslösen können, stellt sich die Frage, wie es dem Arzt möglich ist, den Grund dieses vielschichtigen Symptoms herauszufinden.

Meist geht er wie folgt vor: Zuerst befragt der Mediziner den Patienten ausgiebig über seine Beschwerden und andere Krankheiten (Anamnese). Darmkrämpfe, die auf eine Infektion zurückzuführen sind, lassen sich zum Beispiel aufgrund der Symptome wie Durchfall oder Erbrechen schnell erkennen.

Nach der Anamnese stehen dem der Arzt noch weitere Untersuchungen zur Verfügung, um eine Diagnose stellen zu können:

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Eine Ultraschalluntersuchung wird bei Darmkrämpfen meist als erstes durchgeführt. Mit dem bildgebenden Verfahren untersucht der Arzt die Organe auf Störungen oder krankhafte Veränderungen. Bei einer Darmsonographie ist es möglich, speziell die Darmwand zu betrachten und zu erkennen, ob beispielsweise Entzündungen oder eine Darmlähmung die Beschwerden verursachen.
  • Darmspiegelung (Koloskopie): Wird eine Darmspiegelung durchgeführt, muss der Betroffene zuvor den Darm mit Hilfe eines Abführmittels entleeren. Dann schiebt der Mediziner ein Endoskop (schlauchartiges Untersuchungsinstrument) durch den After in den Darm. Mit einer kleinen Kamera, die an dem Gerät befestigt ist, sieht er sich das Innere des Organs an und untersucht die Darmschleimhaut nach Veränderungen. Außerdem kann er mit Hilfe des Endoskops an auffälligen Stellen Proben von dem Gewebe nehmen sowie Wucherungen der Darmschleimhaut (Darmpolypen) abtragen.
  • Computertomographie: Wurde durch Ultraschalluntersuchung oder Darmspiegelung kein eindeutiger Befund festgestellt, gibt eine Computertomographie (CT) eventuell mehr Aufklärung. Durch sie sind Tumore oder eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung nachweisbar. Nachteilig an dieser Methode ist hingegen die Strahlenbelastung, der Patienten ausgesetzt werden – deswegen wägen Ärzte vor der Untersuchung genau ab, ob im jeweiligen Fall ein CT notwendig ist.

Wenn durch die Untersuchungen eine organische Erkrankung ausgeschlossen werden konnte, ist höchstwahrscheinlich eine funktionelle Störung, wie das Reizdarmsyndrom, der Auslöser für wiederkehrende Darmkrämpfe. Weitere Symptome, die den Arzt zu dieser Diagnose führen, sind häufig auftretende Blähungen, Verstopfung und Durchfall.

Tut die Darmspiegelung weh?

Eine einfache Frage, keine ganz leichte Antwort: Manchmal kommen Schmerzen vor. Daher besteht die Option, ein Beruhigungsmittel einzunehmen. Auch, wenn die Darmschleimhaut keine Nerven hat und deshalb eigentlich nicht wehtun kann, entstehen gelegentlich Beschwerden, weil bei der Untersuchung beispielsweise Luft in den Darm gepumpt wird. Außerdem ist es möglich, dass die Bänder, die den Darm im Bauchraum befestigen, gezerrt werden. Meistens jedoch läuft eine Darmspiegelung schmerz- und beschwerdefrei ab.

Behandlung: Was kann der Arzt bei Darmkrämpfen tun?


Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der Diagnose. Der Mediziner kann krampflösende Medikamente gegen Darmkrämpfe mit den Wirkstoffen Butylscopolamin und Paracetamol verschreiben. Sie wirken vor allem schmerzlindernd.

Ist die Ursache der Darmkrämpfe eine bakterielle Infektion, kann der Arzt Antibiotika verschreiben. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit hilft dagegen ein Verzicht auf die auslösenden Produkte. Darüber hinaus können auch Medikamente mit einem entblähenden Effekt, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Simeticon, bei der Behandlung der Darmkrämpfe hilfreich sein.

Nützliche Hausmittel gegen Darmkrämpfe


Einige Hausmittel haben in den meisten Fällen ebenfalls eine schmerzlindernde Wirkung bei Darmkrämpfen. Folgende Tipps können dabei hilfreich sein:

  • Wärmflasche: Sich mit einer Wärmflasche ins Bett zu kuscheln, ist aus zwei Gründen bei Bauchkrämpfen effektiv: Die Wärme entspannt den geplagten Darm und Ruhe ist sehr wohltuend – auch für das Verdauungssystem.
  • Warmer Tee: Auch innere Wärme hilft gegen Darmkrämpfe, deshalb ist Tee ein gutes Hausmittel. Bestimmte Teesorten wie Kamille, Pfefferminze, Baldrian, Fenchel oder Ingwer können darüber hinaus entzündungshemmend und entspannend wirken.
  • Kräuter: Neben Tees kann die Einnahme von Kräutern wie Kümmel oder Blutwurz schmerzlindernd sein. Denn auch sie haben einen entzündungshemmenden und beruhigenden Effekt.
  • Öle: Sanddornöl, Kümmelöl oder Kamillenöl, dreimal über den Tag verteilt ein halber Teelöffel, ist ein weiteres Hausmittel gegen Darmkrämpfe. Die Öle können in der Apotheke oder im Reformhaus gekauft werden.
  • Bitterstoffe: Bitterstoffe wie Wermut oder gelber Enzian regen die Produktion von Verdauungssäften an und wirken sich dadurch positiv auf Magen und Darm aus.

Vorbeugung von Darmkrämpfen


Es gibt einiges, was Sie tun können, um einer Reizung des Darms beziehungsweise Darmkrämpfen vorzubeugen:

  • Verzichten Sie auf übermäßig viel Alkohol, Nikotin sowie Koffein.
  • Versuchen Sie, negativen Stress zu reduzieren.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit (empfehlenswert sind circa zwei Liter Wasser pro Tag).

Ebenso kann sich regelmäßige Bewegung an der frischen Luft positiv auf die Verdauung auswirken.

Wichtig:

Wenn die Darmkrämpfe durch Hausmittel nicht besser werden oder sich gar verschlechtern, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn Sie unter starken Schmerzen leiden oder die Krämpfe über mehrere Tage anhalten.

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Jessica Rothberg Schon seit Kindestagen interessiert sich Jessica Rothberg für medizinische Themen. So hat sie bereits mit neun Jahren Bücher zur Anatomie und Funktionsweise des menschlichen Körpers gewälzt, die bis heute einen festen Platz in ihrem Bücherregal einnehmen. Nach dem wirtschaftswissenschaftlichen Studium und Arbeit als Online Marketing Managerin, stand für sie fest, dass sie ihre große Leidenschaft – das Schreiben – mit gesundheitlichen und medizinischen Themen verbinden möchte. Jessica Rothberg Medizinredakteurin und Wirtschaftswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren