Häufig gestellte Fragen zu Durchfall bei Pille

Schützt die Antibabypille bei Durchfall noch?

Wenn Durchfall in einem zeitlichen Abstand von mehr als zwei Stunden nach der Einnahme der Pille auftritt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.2 Der Körper hat den empfängnisverhütenden Wirkstoff in dieser Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits aufgenommen. Eine vollständige Garantie gibt es jedoch nicht.

Tritt Durchfall bei der Minipille oder Mikropille auf?

Da es viele unterschiedliche Arten und hormonelle Beschaffenheiten von Antibabypillen gibt, können zum Beispiel sowohl bei Mikropillen (mit Östrogen und Gestagen) als auch bei Minipillen (mit Gestagen) Nebenwirkungen wie Durchfall auftreten. Sprechen Sie hierzu im Zweifelsfall mit Ihrem Frauenarzt.

Pille und Durchfall: Wann schützt sie noch?


Durchfall trifft fast jeden einmal und kann unterschiedliche Ursachen haben. Besonders bei jungen Frauen kommt bei Durchfall neben den damit verbundenen Unannehmlichkeiten noch ein weiteres Problem hinzu, nämlich die Frage, ob die Pille noch ihren Schutz behält.

Wichtig

Um Durchfall handelt es sich laut Definition erst, wenn es mehr als drei Mal pro Tag zu stark wässrigem Stuhlgang kommt. Ist der Stuhlgang nur weich oder breiig, hat dies in der Regel keine Auswirkungen auf die Pillenwirkung.1

Im Gegensatz zu anderen Verhütungsmethoden, wie der Spirale, wird die Antibabypille täglich über den Mund (oral) angewendet. Nach dem Hinunterschlucken werden ihre Wirkstoffe von den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts aufgenommen und an den Blutkreislauf übergeben. Das Blut verteilt sie im ganzen Körper – so kann die Pille ihre empfängnisverhütende Wirkung entfalten.

Tritt Durchfall mehr als zwei Stunden nach der Einnahme der Pille auf, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.2 Die Verhütungssicherheit sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit erhalten bleiben. Denn die in der Pille enthaltenen Hormone konnten in dieser Zeit bereits vom Köper vollständig resorbiert werden. Eine vollständige Garantie dafür gibt es jedoch nicht.

Bei Durchfall innerhalb der ersten Stunden nach der Einnahme sollte sofort eine weitere Tablette eingenommen werden, da der Empfängnisschutz nicht mehr voll gewährleistet ist. Hält der Durchfall weiterhin an, sollte in den nächsten Tagen zusätzlich verhütet werden, zum Beispiel mit einem Kondom. Die restlichen Tabletten der Packung sollten trotzdem weiter eingenommen werden.

Durchfall bei Minipille oder Mikropille?


Die hormonelle Zusammensetzung von Antibabypillen sind verschieden, daher können auch jeweils unterschiedliche Wirkungen und Reaktionen des Körpers (wie etwa Durchfall) auftreten. Folgende Arten von Pillen sind üblich:

  • Die meisten erhältlichen Präparate sind Mikropillen, die sich aus den Hormonen Östrogen und Gestagen zusammensetzen. Sie verhindern, dass bei der Frau der Eisprung stattfindet, beziehungsweise dass die Spermien bis in die Gebärmutter vordringen können.
  • Die Minipillen enthalten hingegen nur den Bestandteil Gestagen, der dafür sorgt, dass die Eizelle nicht befruchtet werden kann. Sie enthalten kein Östrogen und sind deshalb auch für übergewichtige Frauen, Raucherinnen und Diabetikerinnen geeignet. Die Minipille wird durchgängig ohne Pause eingenommen. Bei den Minipillen unterscheidet man zwischen der klassischen Minipille mit Levonorgestrel und der neueren Minipille mit Desogestrel als Wirkstoff. Während bei der veralteten Minipille mit Levonorgestrel die Einnahme relativ pünktlich zur selben Zeit erfolgen muss, ist die Einnahme bei der neueren Minipille flexibler.

Je nach Art der Pille müssen unterschiedliche Grundregeln beachtet werden. Informieren Sie sich deshalb, ob es sich bei Ihrer Antibabypille um eine Mikro- oder Minipille handelt. Vor allem, wenn Sie eine klassische Minipille einnehmen, sollten Sie bei Durchfall zur Sicherheit den Frauenarzt kontaktieren.

Das 12-Stunden-Fenster zum Nachholen der Pille


Erfolgt die Einnahme der Nachhol-Tablette bei der Pille erst zwölf oder mehr Stunden nach der üblichen Einnahmezeit, gilt dies als ein Vergessen der Einnahme.3 In diesem Fall sollten Betroffene gegebenenfalls einen Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen.

ACHTUNG! Folgende Ratschläge gelten nur für die Mikropille! Wenn Sie eine Zwei-, Dreiphasenpille oder Minipille (reine Gestagenpille ohne Östrogen) haben, dann gelten folgende Ratschläge nicht für Sie. Halten Sie sich in diesem Fall an die Anweisungen Ihres Frauenarztes.

Bei einer Mikropille trifft für die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft folgendes Schema zu, je nachdem in welcher Woche die Pille wegen des Durchfalls nicht wirksam war oder zu spät nachgeholt wurde:

  • 1. Woche (1. – 7. Pille):
    Wird die Pille in der ersten Woche der Blisterpackung vergessen, ist der Schutz für die nächsten Tage nicht gewährleistet, weshalb in diesem Zeitraum zusätzlich verhütet werden sollte. Nach regelmäßiger Einnahme ist der Empfängnisschutz nach etwa einer Woche wiederhergestellt. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr vor dem Vergessen kann unter Umständen die Anwendung der Pille danach notwendig sein.
  • 2. Woche (8. – 14. Pille):
    Wenn die Pille in der ersten Woche korrekt angewendet wurde, ist die Sicherheit auch ohne zusätzliche Verhütungsmittel gewährleistet.
  • 3. Woche (15.-21. Pille):
    Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten vorzugehen: Entweder man nimmt die vergessene Pille sofort nach und fährt gewohnt mit der Einnahme fort. Der Schutz vor einer Schwangerschaft besteht fort. Unmittelbar nach dem Ende der aktuellen Zykluspackung wird eine neue Packung begonnen. Der Tag, an dem die Pille vergessen wurde oder die Nachhol-Pille bei Durchfall zu spät nachgeholt wurde, gilt dann als erster Tag der Pause.

Tipp

Auf der Packungsbeilage Ihrer Pille finden Sie in der Regel genaue Vorschriften, die Sie bei Durchfall beachten sollten!

Wenn Sie häufiger an Durchfall leiden oder sogar chronischen Durchfall haben, sollten Sie Ihren Verhütungsschutz am besten mit einer Frauenärztin besprechen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, immer zusätzlich zu verhüten.

Auch interessant:

Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen