Erster Schritt Krankengeschichte (Anamnese) und körperliche Untersuchung
Wenn Sie sich dem Arzt (Hausarzt oder Gastroenterologen) vorstellen, wird er zuallererst Ihre Krankengeschichte (Anamnese) erheben. Was das genau bedeutet? Im Gespräch mit Ihnen erfragt der Mediziner Details zu vorherigen Erkrankungen sowie zu Ihren aktuellen Beschwerden und den genaueren Umständen, unter denen diese auftreten. Es ist wichtig, dass Sie hier ehrlich und vollständig auf die gestellten Fragen antworten – so tragen Sie aktiv zum Aufspüren des Problems bei.
Auf die Anamnese folgt meist eine körperliche Untersuchung. Bei dieser tastet der Fachmann unter anderem den Bauch des Patienten ab, um so mögliche Verhärtungen oder schmerzende Stellen zu erkennen. Ein Hausarzt wird Sie dann gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen.
Wie funktioniert eine Magenspiegelung (Gastroskopie)?
Eine Gastroskopie, die im allgemeinen Sprachgebrauch auch oft als Magenspiegelung bezeichnet wird, kann in bestimmten medizinischen Situationen erforderlich werden. Dazu zählen vor allem Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen oder immer wieder auftreten wie beispielsweise Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Das endoskopische Verfahren (Betrachtung der Hohlorgane des Menschen) wird dann durchgeführt, um Hinweise auf die Ursache der Probleme zu finden und eine Diagnose zu stellen. Zusätzlich zur Spiegelung können über dieses Verfahren Gewebeproben (Biopsie) zur näheren Untersuchung entnommen werden.
Bei einer Magenspiegelung untersucht der Arzt die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm des Patienten mithilfe eines biegsamen Schlauches, an dem sich eine kleine Kamera befindet. Der Schlauch wird hierzu durch den Mund des Patienten in die Bereiche vorgeschoben, die abgebildet werden sollen. Über einen Bildschirm kann der Mediziner die Videoaufnahmen mitverfolgen und bereits erste Unregelmäßigkeiten feststellen.
Bauchspiegelung (Laparoskopie): Das erwartet Sie
Im Gegensatz zu einer Magenspiegelung werden bei der Bauchspiegelung (Laparoskopie) das Endoskop (röhrenförmiger Schlauch, mit Kamera ausgestattet) und weitere Instrumente durch kleine Schnitte direkt in die Bauch- oder Beckenhöhle eingeführt – es handelt sich also um einen minimalinvasiven Eingriff. Er dient der Untersuchung der inneren Organe im Bauch- und Beckenraum, also zum Beispiel
Meist wird eine Bauchspiegelung erst dann eingesetzt, wenn nicht-invasive Maßnahmen wie beispielsweise ein Ultraschall zu keinem Ergebnis kamen. Die Laparoskopie nutzt der Arzt aber nicht nur als Diagnosehilfe.
Auch im Rahmen verschiedener Behandlungen, wie zum Beispiel einer Blinddarm-Operation, ist sie ein Mittel der Wahl.
C13-Atemtest Bakterium durch Atem nachweisen
Beim C13-Atemtest (auch 13C-Harnstoff-Atemtest) handelt es sich um ein ungefährliches Verfahren, mit dessen Hilfe eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori über die ausgeatmete Luft des Patienten nachgewiesen wird. Liegt eine solche Infektion vor, äußert sich diese oft in Form einer Magenschleimhautentzündung oder einem Zwölffingerdarm- beziehungsweise Magengeschwür.
Dem Patienten wird bei dieser Untersuchungsmethode ein Getränk oder eine Tablette verabreicht, die mit Kohlenstoff-Isotopen (13C) markierten Harnstoff enthält. Es gilt das Prinzip, dass das Bakterium den Harnstoff verstoffwechselt, sodass 13C übrig bleibt. Dieses wird schließlich beim Ausatmen ausgeschieden, wo es mithilfe eines hochsensiblen Testgerätes gemessen werden kann.
Ultraschall-Untersuchung zur Abklärung unklarer Magen-Darm-Beschwerden
Dass ein Ultraschall im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge erfolgt, ist weithin bekannt. Doch auch bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen zählt er zu den oft gewählten Methoden, wenn es um die Diagnose geht. Ein Ultraschall des Bauches (abdominelle Sonografie) wird vor allem durchgeführt, wenn der Verdacht einer Erkrankung der magenumgebenden Organe wie
- Leber,
- Bauchspeicheldrüse,
- Nieren oder
- Milz
beziehungsweise das Vorhandensein von Zysten im Bauchraum naheliegt. Zudem findet er bei unklaren Beschwerden im Bauchraum Anwendung. Die Ultraschall-Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, beispielsweise Gallensteine sowie Entzündungen oder Tumore in der Bauchspeicheldrüse zu erkennen. Oft erfolgt im Anschluss ein weiteres Diagnoseverfahren wie eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT), um den Ursprung des Problems weiter einzugrenzen.
Röntgen und CT des Bauches
Auch eine Röntgenuntersuchung des Bauchraumes (Röntgen-Abdomen) ist in bestimmten Fällen sinnvoll. Das Röntgen erfolgt entweder ohne oder mit der vorherigen Gabe eines Kontrastmittels.
Gut zu wissen:
Eine sogenannte Abdomenleeraufnahme (ohne Kontrastmittel) wird bei unklarer Diagnose beispielsweise bei einem Verdacht auf einen Magenwanddurchbruch durchgeführt. Das Röntgenbild würde in diesem Fall „Luftsicheln“ zeigen, typisch geformte Gebilde in der Nähe des Zwerchfells, die durch austretende Gase entstehen. Ein Kontrastmittel kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Beweglichkeit des Magens beurteilt oder zum Beispiel Tumore bildlich dargestellt werden sollen.
Manchmal kann es auch erforderlich sein, den gesamten Weg, den der Nahrungsbrei durch den Verdauungstrakt nimmt, abzubilden. Hierzu bedient sich der Arzt einer speziellen Form der Röntgenuntersuchung, der Magen-Darm-Passage. Sie erfolgt durch die Gabe eines Bariumbreis, der sich als Kontrastmittel auf die Schleimhäute von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm sowie Dünndarm legt und diese abbildbar macht. Zusätzlich schluckt der Patient ein Brausepulver, das eine Gasbildung und damit eine leichte Aufblähung im Verdauungstrakt zur Folge hat – so können die Organe besser beurteilt werden (Doppelkontrastmethode).
Eine erweiterte Form des Röntgens, das eine Schichtdarstellung des Bauchraumes ermöglicht, ist die Computertomographie (CT), bei der der Patient in liegender Position in ein röhrenförmiges Gerät geschoben wird. Statt eines zweidimensionalen Bildes, wie es beim „klassischen“ Röntgen entsteht, werden computergestützt verschiedene Schichten des zu betrachtenden Körperabschnitts sichtbar gemacht. Dieses Verfahren erleichtert die Begutachtung der genauen Strukturen der Organe.
Weitere Untersuchungsverfahren
Neben den genannten Verfahren stehen dem Arzt noch andere Mittel zur Verfügung, um eine Diagnose im Magenbereich zu stellen. Verringerte Hämoglobin- beziehungsweise Hämatokrit-Werte, die im Rahmen einer Blutuntersuchung festgestellt werden, sind beispielsweise ein Hinweis auf eine mögliche Blutung im Magen oder Darm.
Der Mediziner verordnet in manchen Fällen auch eine sogenannte Magnetresonanztomographie (MRT). Mithilfe dieser Diagnosemethode lassen sich zum Beispiel die im Bauchraum gelegenen Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz und Gallenwege bildlich darstellen, um sie auf Tumore oder Entzündungen hin zu betrachten. Eventuell erhält der Patient zuvor ein Kontrastmittel über eine Infusion.